Geschichten aus dem Hundetraining bei Hundherum Bonn

Tolle Hunde-Geschichten sind das! Das muss ich erst mal sacken lassen...
Tolle Hunde-Geschichten sind das! Das muss ich erst mal sacken lassen...

Tagebuch der Hundetrainerin & Erfolgsgeschichten

 

Hier möchte ich Sie an interessanten Geschichten, Erlebnissen und Anektoden aus dem Hundetraining und der Hundeerziehung teil haben lassen. Das Hundetraining wird niemals langweilig, denn jeder Hund ist ein solch eigener Charakter, sodass er immer wieder für eine Überraschung gut ist. Darüber hinaus können Sie auch an den Erfahrungen und Erfolgen meiner Hunde-Schüler und deren Halter teil haben. Jede Erfolgs-Geschichte macht mich sehr glücklich und bestätigt mich in meiner Arbeit und meinen Tainingsmethoden.

Wann immer es die Zeit zulässt, werde ich hier kleine Berichte und Erfolgsgeschichten meiner Hundeschüler einstellen, um Sie noch näher an meiner Arbeit mit den Hunden teil haben zu lassen. Dabei darf auch gerne mal etwas Lustiges dabei sein.

Ich veröffentliche hier nur Namen und Bilder mit ausdrücklicher Zustimmung der Halter. Alle übrigen Berichte werden anonym bleiben.

Des Weiteren werde ich hier allgemeine und persönliche Beiträge, auch kritische rund um den Hund veröffentlichen, die in meinem Augen für Hundehalter interessant sein dürften.

 

Vielleicht kann ich bald auch die Erfolgsgeschichte Ihres Hundes hier veröffentlichen? Ich würde mich sehr darüber freuen.

 

Ihre

 

Dorothea Bungart

 


Ich bin eine echte Leseratte....und schaue ab und zu mal rein, was Doro so schreibt....fängt ja schon gut an.
Ich bin eine echte Leseratte....und schaue ab und zu mal rein, was Doro so schreibt....fängt ja schon gut an.

"Is it okay if my dog sleeps on my bed?"


Of course! If your dog isn't already displaying aggressive behavior when on furniture, sleeping next to you is not going to cause aggression.

The leading problems caused by dogs on the bed are hairy sheets and the loss of 90% of sleeping space. But if it's okay with you, it's okay with me.

 

_________________________________________________________________________________________________

 

 

Warum läuft ein Hund weg?

 

Mal eines vorweg: Es gibt unzählige Gründe, warum ein Hund plötzlich und unerwartet wegläuft – selbst bei einem vermeintlich gut erzogenen Hund. Aber was kann ich tun, damit ich für den Fall der Fälle gut gerüstet bin und in Notsituationen darauf zurückgreifen kann?

 

Für mich gibt es einige Übungen, die ich immer mal wieder in den Alltag einfließen lasse, damit ich mich auf den Hund verlassen kann, wenn ich es brauche. Zu diesen Übungen zählen u. a., dass der Hund lernt, jederzeit und gerne zu mir zu kommen, egal wo und wann. Und genau das wird oft unterschätzt, komplett vernachlässigt oder erst gar nicht geübt - aber als selbstverständlich vorausgesetzt. Nein, das ist nicht selbstverständlich, und nein, er kommt nicht zurück, nur weil wir zu Hause doch so nett zu ihm sind, ihn umsorgen und betüddeln!

 

Es gibt genügend Gründe, warum der Hund sich dagegen entscheidet oder manchmal gar nicht anders kann, als sein Ding zu machen.

Welche Gründe sprechen denn gegen ein Zurückkommen aus der Sicht des Hundes? Ich zähle mal einige auf, die sicherlich jedem irgendwie bekannt vorkommen:

  • eine läufige Hündin ist ein starkes Argument bei Rüden. Auch eine sich in der Standhitze befindliche Hündin kann weglaufen, um sich einen attraktiven Partner zu suchen (wird oft unterschätzt)
  • ein plötzlicher Knall, der im Hund Panik auslöst
  • Kaninchen, Katzen, Schafe, Rehe, Schafe, Hunde etc., welche ihm/ihr vor die Nase laufen bzw. die er unterwegs geruchlich wahrnimmt
  • eine unerwartete Futterquelle wie ein Komposthaufen, oder ausgelegtes Futter für Wild im Wald
  • für uns Menschen übelriechende Stellen, in denen sich Hund unbedingt parfümieren möchte
  • angstauslösende Reize wie Gewitter, Schüsse, Silvesterböller, Sirenen (Panik)
  • Hunde, die neu in einen Haushalt kommen bzw. unsichere Hunde, die Angst vor Menschen haben
  • womit kaum einer rechnet: LANGEWEILE unterwegs.

Diese und noch einige andere Gründe können Hunde veranlassen wegzulaufen. Ich kann nicht immer vorausschauend unterwegs sein, da einige Situationen unerwartet einfach passieren. Aber es gibt manchmal kleine aber feine Hinweise, die ich nur dann wahrnehme, wenn wir ein gut eingespieltes Team sind und der Mensch gelernt hat, seinen Hund "zu lesen". Wenn ich beispielsweise sehe, dass die Nase des Hundes plötzlich hochgeht und er sich olfaktorisch orientiert, dann muss ich sofort handeln. Oder wenn mein Hund jagdlich passioniert ist, muss ich ihm beibringen, nur auf meine Veranlassung hin Dinge zu jagen, die ich ihm vorgebe. Ich muss einen eher ängstlichen Hund, der Angst vor Geräuschen hat, langsam desensibilisieren, gut sichern (ausbruchsicheres Geschirr) oder wie z. B. Silvester andere Gassiwege aufsuchen, die ruhig und böllerfrei sind. Gerade Hunde, die über den Tierschutz nach Deutschland kommen, sollten anfangs besonders gesichert werden, da alles für sie in Deutschland neu und ungewohnt ist. Ohne ein ausbruchsicheres Geschirr könnten sie sich plötzlich und unerwartet durch einen schnellen ruckartigen Rückwärtssprung aus dem Geschirr lösen. Den Hund kostenlos bei einem Haustierregister z. B. "TASSO e.V." oder dem Haustierregister des Deutschen Tierzschutzbundes "FINDEFiX" anzumelden (online möglich), ist selbstverständlich.

 

Ein guter und zuverlässiger Aufbau eines Rückrufsignals sowie ein etabliertes „Notrufsignal“ sind Voraussetzung für den entspannten Freilauf des Hundes. Darüber hinaus empfehle ich ebenfalls über einen sog. „GPS Tracker“ nachzudenken, damit ich für den Fall der Fälle den Hund ausfindig machen kann. Es ist ein kleines wenige cm großes Gerät, das man am Halsband oder Geschirr des Hundes befestigen kann. Durch das verbaute GPS-System lässt sich der Standort des Hundes zu jederzeit ermitteln und aufsuchen. Die Geräte sind wie kleine Peilsender, die sich regelmäßig melden.

 

Auch das Alter eines Hundes muss berücksichtigt werden. Ein junger oder pubertierender Hund hat noch andere Flauseln im Kopf als ein älterer Hund, der über viele Erfahrungen verfügt.

 

Wenn Sie ein paar nützliche Tipps im Umgang mit ihrem Hund benötigen, der gerne schon mal wegläuft und/oder keine Lust hat, zurückzukommen, zögern Sie nicht, sich an Hundherum Bonn zu wenden. Ich werde Ihnen gerne in dieser schwierigen Situation behilflich sein. Denn ist es nicht wunderbar, wenn ich mich auf meinen Hund verlassen kann und er dadurch Freiheiten im Rahmen des Möglichen genießen darf? Und darüber hinaus freuen sich auch Menschen, die Angst vor Hunden haben, wenn sie sehen, dass ein Hundehalter seinen Hund freundlich händeln kann. 

 


Warum wollen menschen gerade mich, einen Hund?

Ich bin ein vierbeiniges Lebewesen, was das Leben liebt. Mein Alltag besteht aus vielen kleinen Momenten, die alle irgendwie total wichtig sind. Wenn es nach mir geht, brauche ich etwas zu Fressen und zu Trinken, möchte ich die Gegend erkunden und schauen, dass es mir körperlich gut geht. Natürlich brauche ich auch Phasen, wo ich mal alle Viere von mir legen kann und meinen Träumen freien Lauf lasse. Hier und da finde ich Kumpels, die mit mir rennen und die ich mag, wo wir uns gegenseitig messen und unterstützen können, doofe Kumpels brauche ich null. Mein Revier muss ich selbstverständlich erkunden, da ich mich informiere, wer wann wo war und was in der Zwischenzeit so alles passiert ist. Dafür setze ich meine Nase, meine Ohren und meine Augen ein. Einige von uns verfügen über besondere Fähigkeiten, die echt krass sind wie z.B. Schafe in Bewegung halten, oder bestimmte Gegenden verteidigen, bestimmte Düfte tief in der Erde erkennen oder in irgendwas finden etc..

 

Dann gibt es diese anderen Lebewesen, die mit den zwei Beinen. Kann ich mir die selber aussuchen? Nein, denn die suchen mich aus (manche behaupten im Brustton der Überzeugung, ich hätte das getan, aber so ist es leider nicht). Ich muss mich gezwungenermaßen an die und ihre Bedürfnisse und Orte anpassen. Manche von uns kooperieren gerne mit den Zweibeinern, und manche von uns haben überhaupt kein Verständnis dafür und ihren ganz eigenen Kopf. Oft geben die Geräusche von sich, die ich null verstehe und mit meinen Vorlieben überhaupt nicht im Einklang stehen. Warum soll ich plötzlich nicht mehr dahin laufen, wo es gerade spannend ist? Warum soll ich etwas tun, worauf ich null Bock habe? Dann kommt noch dazu, dass ich Dinge zeigen oder tun soll, die mir gerade komplett gegen den Strich gehen. Dann brüllen die, dann ziehen die mich, dann muss ich irgendwo alleine bleiben und bin eingeschlossen, obwohl ich meine Freiheit doch so sehr liebe. Manche von denen "schmücken" sich mit mir, weil ich äußerlich exakt ihren Vorlieben entspreche und es ihnen völlig egal ist, ob zwischen uns die Chemie stimmt oder wir überhaupt zusammen passen - hauptsache, deren Bedürfnisse wurden schnell befriedigt. Und wenn es schwierig wird, dann werde ich einfach wieder entsorgt.

 

Aber dann gibt es auch Zweibeiner, die echt super cool sind und hätten andere Freunde von mir die Wahl gehabt, bei denen wären sie auch freiwillig gerne eingezogen. Die machen sich Mühe, mich zu verstehen und selbstverständlich mache ich das umgekehrt dann auch. Die stellen zwar ein paar Regeln auf, die immer gelten, aber mit denen kann Hund sehr gut leben. Bei denen darf ich Hund sein (und kein Menschenersatz in Fell gehüllt); die fordern keine Nähe ein, wenn ich das nicht will; die achten auf meine ureigensten Bedürfnisse und respektieren meine Persönlichkeit; die freuen sich für mich, wenn ich Erfolg hatte; die achten auf meine Vorlieben und auf meine Ängste; die stärken meine Stärken und schwächen meine Schwächen. Und dann geb ich alles, was als Hund so in mir steckt, weil eine gesunde Beziehung zwischen uns entstanden ist. Dann verstehe ich auch, warum der Mensch mich will, denn ich will ihn umgekehrt dann auch.

 

Denn meine Liebe, mein Vertrauen, meine Zuneigung und Kooperation mit einem Menschen, all das, was Menschen an mir wertschätzen und warum sie mich wollen, muss sich erst einmal gesund entwickeln dürfen - a long and winding raod.


Ein paar Gedanken zum Hunde-boom in Coronapandemie-zeiten


Ja, das erste Jahr mit Corona ist vorbei und sich daran zu gewöhnen, damit zu leben, ist wirklich eine riesen Herausforderung.

Was ist uns in den letzten Monaten nicht alles widerfahren: Plötzlich hat sich von einem Monat zum nächsten so viel verändert. Da wir nicht reisen konnten, entdeckten viele Menschen die Vorzüge eines Gartens oder den Anbau vom eigenen Gemüse. Andere haben sich einen Wohnwagen zugelegt und wiederum andere haben sich für ein neues Familienmitglied auf vier Pfoten entschieden. Und plötzlich gab es einen Run auf die Züchter, die der hohen Nachfrage gar nicht gerecht werden konnten.
Ich bin die letzte, die sich darüber nicht freuen würde, dass man die Vorzüge eines Hundes in der Familie genießen kann. Dennoch erlauben Sie mir ein paar kritische Gedanken dazu:


Derzeitig werden Hunde überwiegend aus einer Laune heraus und mit dem derzeitig verknüpften Gefühlszustand gekauft, und mit den Gedanken „oh, ich will auch einen Hund haben, und der sieht so süß aus. Wie schön wäre es, wenn ich in dieser Zeit, wo es mir so schlecht geht, einen Freund hätte, der mir all meine Sorgen nimmt und mir die Zeit versüßt. Wenn ich erst einmal einen Hund habe, wird alles gleich viel besser". Dazu tragen auch bestimmt viele Medien bei, die durch Einbeziehung eines Hundes größere Ausstrahlungskraft verbuchen. Hunde sind aber eigenständige Persönlichkeiten, haben das Recht, tierschutz- und artgerecht behandelt zu werden und nicht nur als emotionaler Lückenfüller oder als Therapieersatz zu dienen.


Auch Züchter und solche, die sich Züchter nennen, verlangen mittlerweile Preise, die zum Himmel schreien. Sie wittern ihren Profit und bieten ihre Welpen für Preise an, die mich erschaudern lassen. Da wurde beispielsweise ein Labradorwelpe, der keinerlei Papiere hatte, keinerlei gesundheitliche Voruntersuchungen auf genetische Erkrankungen der Eltern vorweisen konnte, wo nur die Mutter bekannt war, nicht gechipt war,  usw. usw. zum Preis von 1.400,00 Euro angeboten. Hier hat offensichtlich die Nachfrage den Preis bestimmt.  Da fällt einem doch nichts mehr ein. Und hier greift noch ein weiteres klitzekleines Problem, was recht häufig auftritt: den Hund einmal gesehen (meist im Internet, auf Ebay-Kleinanzeigen oder manchmal beim "vermeintlichen" Züchter) und sofort schockverliebt. Wenn im Internet noch ein paar herzerwärmende (Achtung: alles Marketing!) Beschreibungen wie „Wer will dem armen kleinen Kerl, der dringend eine liebevolle Familie sucht, der nur auf dich wartet, damit es ihm wieder besser geht, eine gemütliche Couch zum Kuscheln und Schmusen anbieten“ auftauchen, kann kaum noch einer zu solch einem Hund „Nein“ sagen. Gesehen, als süß empfunden, dann alles drangesetzt, um den Hund irgendwie auch zu erwerben, ohne sich vorher darüber Gedanken gemacht zu haben, wie es mit dem Hund denn die nächsten ~14 Jahre weitergehen soll. Eine schnelle und unüberlegte Anschaffung aus der Befriedigung eigener Bedürfnisse heraus.  


Nun komme ich zu meinen Gedanken: Ist das noch Tierschutz? Wenn nun dieser so süß aussehende, dich angeblich vorher auserwählte und dein Herz eroberte Hund nun plötzlich zeigt, was einen Hund so ausmacht, dann erst kommt das große Erwachen, in einer Zeit, wo Hundeschulen zeitweise geschlossen sind oder sich vor Anfragen nicht mehr retten können. Und wenn der Hund dann nicht so „funktioniert“ wie gedacht wie z. B. er macht sein Geschäft in die Wohnung, er ist verängstigt, er beißt in die Hände oder Kleidung, er zeigt große Ängste, er bellt viel, er zerstört Wohnungseinrichtungen, er kann nicht alleine bleiben usw. usw. wird er wieder abgeschafft und landet letztendlich in einem Tierheim. Hunde sind keine bedürfnisbefriedigende Ware, die man bei Nichtgefallen wieder umtauschen kann, nur weil der Mensch sich vorher schnell und geistig umnebelt aus einer Laune heraus einen Hund angeschafft hat.


Hunde sind eigenständige Lebewesen mit eigenem Charakter, mit individuellen Bedürfnissen, die ein Recht auf „artgerechte“ Haltung haben sollten. Wer sich vor der Anschaffung eines Hundes nicht vorher Gedanken gemacht hat und sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, verdient keinen Hund! Auch das ist Tierschutz.

 

Menschen mit schnellen Entscheidungen aus egoistischen Bedürfnissen heraus würde ich einen Hund aus Stoff empfehlen. Mit dem kann man schmusen solange man will, der stellt keine Herausforderung dar und ihn kann man bedenkenlos schnell und unkompliziert erwerben, ohne einen einzigen kritischen Gedanken daran zu verschwenden.


Für Menschen, die sich vorher ernsthaft und selbstreflektierend mit dem Thema auseinandergesetzt haben, gilt der Satz:

„Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos“.

 


Mein TV-Tipp

"Urvertrauen - das Band zwischen Mensch und Hund"

Am 4. Juni 2020 habe ich eine interessante Dokumentation zum Thema "Urvertrauen - das Band zwischen Mensch und Hund" gesehen. Da ich von dieser Dokumentation so beeindruckt war, möchte ich Ihnen diesen TV-Tipp gerne verlinken.

 

https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/urvertrauen-das-band-zwischen-mensch-und-hund-100.html

 

" Hunde sind Partner, Vertraute, Beschützer des Menschen und häufig Familienmitglieder. Urvertrauen ist die Basis dieser Mensch-Hund-Beziehung, die schon über 15.000 Jahre anhält" (Quelle: 3 SAT)

 

Ich hoffe, dass diese beeindruckende Dokumentation (sie dauert 43 Minuten), die übrigens bis zum 04.06.2025 über die Mediathek verfügbar ist, zu einem besseren Verständnis für Hunde beiträgt.

 

Ich wünsche Ihnen viele fruchtreiche und bewegende Erkenntnisse.

 


Verstehe ich meinen Hund eigentlich richtig?

Heute möchte ich mich mal einem Thema widmen, das mir schon lange auf dem Herzen liegt.
Immer wieder widerfährt mir ein Phänomen, das wohl vielen Hundehaltern nicht unbekannt sein dürfte. Ich werde angerufen, weil ein bestimmtes Problem besteht. Beim Hausbesuch muss ich mir ja ein Bild von der Situation im Alltag mit dem Hund machen und frage, wie genau verhält sich denn der Hund in der Situation. Es wird dann nicht die Situation beschrieben, sondern es werden Interpretationen von Verhaltensweisen gegeben. Hierzu gebe ich Ihnen mal ein Beispiel:
Die Situation: Sie gehen mit dem Hund auf der Straße, Ihnen kommt ein anderer Hund entgegen und Ihr Hund bellt und springt in die Leine und ist kaum zu bändigen.
Es gibt die folgende Beschreibungsmöglichkeiten:

  • Mein Hund rastet beim Anblick von Rüden total aus, weil er Rüden nicht mag und den will er angreifen, da er schlecht drauf ist und er sich dominant verhalten will.

          oder

  • Mein Hund geht mit geneigtem Oberkörper beim Anblick eines entgegen kommenden Hundes. Er schaut den entgegenkommenden Hund fortwährend an, die Leine spannt sich sehr stark, die ganze Kraft meines Hundes ist nach vorne gerichtet, das Rückenfell ist aufgestellt, die Ohren sind angelegt, er beginnt zu bellen mit hoher Stimmlage, ein Blickkontakt zu mir erfolgt nicht mehr.

Fällt Ihnen bei diesen unterschiedlichen Beschreibungen etwas auf? Genau, im ersten Fall wurde aus menschlicher Sicht das Verhalten des Hundes interpretiert und in Fall zwei wurden einfach nur die gerade vorhandenen und gezeigten Verhaltensweisen aufgezählt. Warum reite ich so darauf herum? Weil wir uns durch die eigenen falschen Interpretationen das Zusammenleben mit dem Hund schwer machen. Letztendlich machen wir das Gleiche auch mit Menschen und dadurch wird das Zusammensein durch Fehlinterpretationen schwierig und es kommt zu Streit, Missverständnissen etc..


Wir schauen mit unserem eigenen Gefühlsleben auf den Hund und glauben zu wissen, was in ihm emotional vorgeht. Die schlimmste Interpretation ist die „Der will nur Spielen“-Aussage. Oft handelt es sich aber nicht um Spielen, aber das wird nicht gesehen, weil es ja viel einfacher ist, dies so zu erklären. Alle Hunde wollen angeblich immer nur spielen und müssen alle anderen Hunde mögen…. Nein, es wollen nicht alle nur spielen und mögen auch nicht jeden Hund. Wenn Sie den Hund fragen könnten, würde er ihnen eine ganz andere Antwort geben – aber er kann nicht mit Worten reden. Und aus diesem Grund muss man einfach das sehen, was wirklich vorhanden ist – man muss ihn bzw. seine Körpersprache lesen lernen. Wie nähert sich denn ein Hundetrainer der Situation an? Er beobachtet und liest die gezeigte Körpersprache der Interaktionen und zieht daraus seine Kenntnisse über den Hund, ohne zu interpretieren. Glauben Sie wirklich, dass ein Hund, der mit dem Schwanz wackelt, immer nur freundlich ist? Schwanzwedeln ist ein Erregungszustand, der sowohl positiv als auch negativ gezeigt werden kann. Ein Hund, der seine Antenne wie einen Seismographen ausschlägt, will auch nicht immer nur spielen, weil er so gut drauf ist.


Am schlechtesten geht es häufig kleinen Hunden, da diese leider Gottes nicht wie Hunde sondern wie Kinder oder Stofftiere behandelt und betrachtet werden. Dass es sich allerdings auch um einen hochspezialisierten Beutegreifer (Raubtier) handelt und dessen Verhaltensweisen zeigt, wird häufig schlichtweg übersehen. Kommt dieser kleine Beutegreifer zur Türe geschossen und zeigt eine gekräuselte Nase, die Zähne gefletscht und den Oberkörper nach vorne gerichtet mit durchgedrückten Beinen, dann verstehe ich, was er mir sagen will. Wenn aber der Besitzer in dieser Situation „über den kleinen spielenden Kerl“ nur lacht, dann besteht dringender Beratungsbedarf und ich muss einige vorgefasste Meinungen desillusionieren.


Wir würden uns das Zusammenleben mit Hunden wesentlich einfacher machen, wenn wir unsere persönlichen Empfindungen und Interpretationen weglassen. Einfach nur hinschauen, die Körpersprache lesen und dann situationsbedingt entscheiden, was zu tun ist. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ich mich mit der Körpersprache von Hunden schon einmal auseinandergesetzt habe. So besteht u. a. auch die Möglichkeit zu erkennen, wenn der Hund von einer Erkrankung betroffen sein sollte.

 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Gewinn neuer spannender Erkenntnisse im Zusammenleben mit Ihrem Hund - eine Win-Win-Situation.


Unkontrollierbares Jagen eines Hundes

Es ist Sommer und wir genießen die warmen Temperaturen. In meinem Urlaub habe ich einige Fahrradtouren unternommen u. a. in der Bonner Rheinaue. Ich fuhr in Bad Godesberg in Rheinnähe am Wildgehege vorbei und plötzlich lief ein italienischer Wasserhund hetzend an mir vorbei. Die junge Frau, die offensichtlich die Halterin des Hundes war, lief ihren Weg, der Hund tat dasselbe – jeder in seiner Welt. Nur die Welt des Hundes sah ganz anders aus. Ihm kamen die Gerüche der Kaninchen, die am hellichtem Tag ruhig mümmelnd auf der Wiese saßen, in die Nase und von dem Moment an war nichts mehr so wie vorher. Der „Jagdschalter“ im Gehirn des Hundes wurde ganz plötzlich aktiviert und er hetzte den Kaninchen, die sich links und rechts, vorne und nach hinten rennend verteilten, hinterher. Von dem Moment an hatte die Halterin überhaupt gar keinen Einfluss mehr auf ihren Hund. Mal davon abgesehen, dass die Hunde in der Rheinaue – ausgenommen in der Hundefreilauffläche der Rheinaue – angeleint geführt werden sollten, kam noch hinzu, dass dieser Hund mir direkt vor das Fahrrad lief und ich beinahe schwer gestürzt und über den Hund gefahren wäre. Meine Vollbremsung hätte mich beinahe vom Fahrrad gerissen. Wie von Sinnen jagte er kreuz und quer mit völliger Begeisterung wie von Sinnen durch die Rheinaue. Die pure Lust am Jagen war dem Hund deutlich anzusehen. Die Halterin des Hundes rief viele viele Male nur den Namen des Hundes und klatschte in die Hände. Die Reaktion bzw. körpesprachliche Antwort des Hundes: keine! Für ihn existierte sie in dem Moment nicht mehr - er befand sich im Jagdmodus, in einer Art rauschähnlichem Zustand. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass jedes Jagen einen enormen selbstbelohnenden Verstärker darstellt. Man muss sich das so vorstellen, also ob man einem Labrador Futter ohne Begrenzung vor die Nase stellt. Unsere Haushunde jagen nicht, weil sie hungrig sind (so wie Straßenhunde), sondern sie jagen, weil die Genetik sie dazu veranlasst und sie Gefallen daran finden. Und nach gewisser Zeit gewöhnt sich das Gehirn daran und "braucht den Kick".

 

Jedem ist das mit seinem Hund schon einmal passiert - da kann sich kein Hundemensch von frei machen. Auch Hundetrainern passiert so etwas. Der eine läuft weg, weil er einen Komposthaufen in die Nase bekommt, der andere fühlt sich durch Duft von Wild magisch angezogen, wiederum ein anderer zeigt große Vorlieben für Vögel oder Mäuse. Bei manchen Hunden sind Fährräder, Autos, Fliegen, Wespen, Pferde auf der Koppel, Kinder oder Jogger beliebte Jagdobjekte.


Ich bin der Auffassung, dass ich meinen Hund, von dem ich weiß, dass er in bestimmten Situationen zum Jagen tendiert, so ausbilden und erziehen sollte, dass ich ihm einerseits seinen Bedürfnissen entsprechend das Jagen kontrolliert ermögliche (schließlich sind sie Beutegreifer und die Genetik sagt ihm „Jagen“ - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger) und andererseits aber sein selbständiges Jagen kontrollieren bzw. darauf Einfluss nehmen können muss! Vor allem, wenn der Hund durch sein unkontrolliertes Jagen für andere Menschen (auch für Tiere) eine Gefahr darstellt – wie in meinem Fall. 


Dies ist ein langer Weg, um jagende Hunde kontrollieren zu können. Aber lieber ein bissl Arbeit investieren, als verantwortungslos die Hunde einfach hetzen zu lassen. Interessant sind auch die Argumente einiger Hundehalter, die tatsächlich meinen, "einmal pro Tag muss er auch mal ein bisschen jagen dürfen". Ja, richtig, aber bitteschön kontrolliert und so, dass sie durch ihr Verhalten niemand anderen gefährden! Ich freue mich über jeden Menschen, der sich mit diesem Thema beschäftigt, den Hund ausbildet, um ihm eine faire Chance zu bieten, die für beide Seiten erfüllend wirkt.

 


Wenn die Hundeseele ein neues Zuhause findet

Heute möchte ich mich einem Thema widmen, dass nirgendwo gerne angesprochen wird, dem wir uns früher oder später, sowohl Mensch als auch Hund, stellen müssen: dem Tod.


Sobald wir das Licht der Welt erblicken, steht er auch schon mit einem Fuß in der Tür. Viele Jahre habe ich ein Mensch-Hund-Team begleiten dürfen und nun ist nur noch einer da: der Mensch. Ja, es geht um das Loslassen eines liebgewonnenen Familienmitgliedes. Hunde werden auch alt, sind von ähnlichen altersbedingten oder unheilbaren Krankheiten betroffen wie Menschen, oder hatten einen Unfall. Es gibt so viele Gründe, warum ein Hund von uns geht. Viele Jahre hat er treu an unserer Seite gestanden, war ein Familienmitglied, ist mit uns durch Dick und Dünn gegangen, wir haben Höhen und Tiefen erlebt und irgendwann müssen wir feststellen, unsere gemeinsame Zeit ist unwiederbringlich vorbei. Da stelle ich mir auch manchmal die Frage, was die Evolution sich eigentlich dabei gedacht hat, diese wunderbaren Lebewesen uns viel zu früh zu nehmen. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Pferden liegt beispielsweise bei 25-30 Jahren, bei Katzen bis zu 20 Jahren.

 

Man kann in der Literatur nachlesen bzw. es wird darauf hingewiesen, dass ein Hund ab sieben Jahren alt ist. Das ist aber zu pauschal. Als Faustregel gilt: der Hund ist dann alt bzw. geriatrisch einzustufen, wenn zwei Drittel seiner Lebenserwartung vorüber sind. Dies ist z. B. bei dem Irischen Wolfshund der Fall – der kann mit 4 - 6 Jahren schon als „alt“, wenn man von einer Lebenserwartung von 6 - 10 Jahren ausgeht, betrachtet werden . Ganz im Gegensatz z. B. vom Malteser, der bis zu 15 Jahre alt werden kann.


Es gibt gefühlsmäßig nie „den“ richtigen Zeitpunkt, eigentlich sollte es diesen nie geben. Aber dennoch müssen wir uns mit dem Thema auseinander setzen - wir handeln im Sinne des Hundes, indem wir die Möglichkeit haben, wenn die Lebensqualität verloren gegangen ist, ihn gehen zu lassen. Und genau das tut, aus menschlicher Sicht betrachtet, so verdammt weh. Eben ist er doch noch um die Ecke gekommen, begleitete mich auf den Spaziergängen, kannte und liebte mich mit all meinen Macken, hatte sein Stammplätzchen in meiner Wohnung, liebte das Kraulen und gemeinsame Spiel, hat mir meine Launen verziehen, war ein Clown – und nun ist mein kleiner treuer Freund plötzlich nicht mehr da.


Wir alle sind nur eine gewisse Zeit hier und bei Hunden ist die Zeitspanne wesentlich kürzer als beim Menschen. Genau das sollte man, wenn man sich einen Hund zulegt, auch mitberücksichtigen. Ab wann ein Hund als „alt“ gilt, hängt stark von der Rassezugehörigkeit ab. Bei größeren Hunderassen ist die Lebenserwartung kürzer als bei kleineren Hunden, wobei man heute, mit entsprechenden präventiven oder tiermedizinischen Maßnahmen auch das Lebensalter von älteren Hunden ein bissl herauszögern kann. Im Alter können Hunde – ähnlich wie beim Menschen auch anders, schrullig, eigensinniger werden. So z. B. wie bei dem Kognitiven Dysfunktionssyndrom oder auch im Volksmund „Hunde-Alzheimer“ genannt – der Besitzer wird für den Hund irgendwann zum Fremden. Sie ist eine unheilbare Erkrankung, bei der es durch permanente Veränderungen im Gehirn zu einer starken Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten kommt. Diese Erkrankung stellt daher meist eine sehr starke Belastung für Hund und Besitzer dar – die Nacht wird zum Tag, der Hund vergisst zu fressen, der Hund wirkt desorientiert wie z. B. er bleibt zwischen Möbeln oder in Ecken stecken, er starrt die Wand an oder starrt in’s Leere, wandert desorientiert umher, sie können wieder unsauber werden, verminderte Lernfähigkeit etc.. Eine Therapie ist eine Weile möglich, kann begrenzt Verbesserungen bringen und den degenerativen Prozess verlangsamen. Aber letztendlich ist und bleibt es eine unheilbare Erkrankung.


Jeder, der schon mal einen Hund verloren hat, weiß, wie unglaublich weh es tut. Ich kann nur für mich sprechen, wenn ich berichte, dass ich, dem Hund zuliebe, den Tierarzt hab nach Hause kommen lassen. Ich wollte die letzten Stunden seines Lebens mit ihm zusammen "möglichst stressfrei für ihn“ erleben und er sollte in seiner gewohnten Umgebung in Ruhe einschlafen können. Eine Freundin berichtete unlängst, dass ihre Tierärztin, nachdem die Hündin für immer eingeschlafen war, bat, die Türe zu öffnen, damit die Seele ein neues zu Hause finden könne - diese Worte gefielen mir. Eine Ärztin mit Würde und Einfühlungsvermögen. Dies ist ja auch für einen Tierarzt, der sich der Heilung von Tieren verschrieben hat, kein einfacher Weg. 


Die Hunde lehren uns loszulassen – und selbst im Tod durfte ich noch von meinem Schatz lernen. Ich habe erkannt, dass wir jeden Tag unseres Zusammenseins genießen und dankbar für unsere Freundschaft sein sollten. All' meine kleinen Freunde  - ich vermisse Euch und bedanke mich, dass Ihr einige Seiten in meinem Lebensbuch gefüllt habt.

 

Hunde kommen in unser Leben, um uns etwas über Liebe zu lehren,

wenn sie uns verlassen, lehren sie uns etwas über Verlust.

Ein neuer Hund ersetzt nie den alten Freund,

er erweitert immer nur den Raum in unseren Herzen.

Liebe Luna, lieber Enzo, lieber Bobo, liebe Milla, lieber Merlin (Bübchen),

ich bin zutiefst dankbar, dass ich Euch all die Jahre ein Stück des Weges begleiten durfte.

Ihr alle seit einzigartige Persönlichkeiten und bleibt unvergessen!

Ihr habt mich Geduld gelehrt, Begeisterung am Lernen, im Moment zu leben und diesen zu genießen. 

Irgendwann treffen wir uns alle wieder und dann verstecke ich wieder die kleine grüne Schnüffeldose oder

eines Eurer Lieblingsspielzeuge für Euch,

welche Ihr so gerne gesucht und selbstverstänlich auch immer gefunden habt.

Danke, dass es Euch gab und Ihr mir vertraut habt.

 


Die Zeit

Eigentlich setzt sich meine Tätigkeit aus unterschiedlichen Berufsgruppen zusammen. Da ich in erster Linie zunächst mit dem Menschen arbeite, treffen hier unterschiedliche Berufsgruppen aufeinander: Therapeutin, Achtsamkeitscoach, Lehrerin, Dolmetscherin, Mentorin, Personal-Trainerin und einiges mehr. Natürlich habe ich das nicht alles studiert, aber viele Inhalte dieser Tätigkeiten fließen in meinen Arbeitsalltag selbstverständlich mit ein. Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters kann ich natürlich auch auf meine Lebenserfahrungen zurückgreifen. Das wichtigste für mich persönlich ist „Zeit haben für das richtige Zuhören und Hinsehen“. Jeder Mensch, jeder Hund unterscheidet sich. Keiner passt bei mir in eine Schublade – da gehören sie nicht hin. Ich bringe Zeit mit, um für die individuellen ungelösten Aufgaben (=Probleme) der Menschen mit ihren Hunden eine Lösung zu finden.


Heutzutage scheint der Begriff „Zeit“ den Alltag vieler Menschen zu bestimmen. Oft höre ich „ich habe keine Zeit“, „das ist mir zu zeitaufwendig“, „ich konnte nicht üben, da ich keine Zeit hatte“, „durch meine zeitaufwendige Arbeit war es mir nicht möglich, mit dem Hund spazieren zu gehen“ usw.. Die Zeit scheint die Menschen fest im Griff zu haben. Mir fällt auf, dass es einigen Personen schwerfällt, einfach mal ruhig sitzen zu bleiben, sich gedanklich nur mit einer Aufgabe zu beschäftigen, die wunderschönen kleinen Momente im Alltäglichen zu sehen und zu genießen, dankbar zu sein für kleine Erfolge. Muss ich mich von der Zeit bestimmen lassen? Nehmen Sie sich ein Beispiel an Ihrem Hund – der lässt sich nicht von der Zeit bestimmen. Immer das, was er gerade unternimmt, ist für ihn entscheidend.


Nehmen wir mal an, ich komme zu einem Hausbesuch mit dem Problemfall „der Hund kann nicht alleine bleiben“ – er jault die ganze Nachbarschaft zusammen, er knabbert die Türen an, er nimmt die Wohnungseinrichtung auseinander, er zittert am ganzen Leib. Für dieses unterschätze Problem „müssen“ Sie Zeit aufbringen, um mit dem Hund zu üben. Ich erstelle einen individuell auf das Problem Ihres Hundes zugeschnitten Trainings- bzw. Therapieplan, der unter Umständen wochenlange tägliche kleine Übungseinheiten erfordert! Wenn Sie beispielsweise einen Hund aus dem Tierschutz übernehmen, kann es sein, dass er nie gelernt hat, alleine zu bleiben. Oder ein Welpe - Sie können ein Hundebaby nicht einfach stundenlang alleine lassen - das würden Sie mit Ihrem Baby auch nicht machen. Sie gehen bei der Anschaffung des Hundes unter Umständen davon aus, das muss schon irgendwie klappen. Ich biete ihm ja ein Dach über dem Kopf, er bekommt regelmäßig etwas zu essen und ich gehe Gassi mit ihm, ich habe ihn ja "gerettet". Dass ich nebenbei noch arbeite, damit muss er einfach klarkommen. Und jetzt komme ich und erkläre Ihnen, dass zur Lösung dieser Aufgabe zeitaufwendige Übungen essentiell sind. Wären Sie dazu bereit? Hunde sind keine Computer, die mit Tastenkombinationen Alt und F irgendwas irgendwie funktionieren. Hunde sind Lebewesen wie du und ich, der eine benötigt weniger Übungen, der andere mehr Übungen und damit auch Zeit! Unter Umständen stellen sich während des Gespräches noch nebenbei weitere Probleme heraus, die ineinandergreifen bzw. die Ursache für das derzeitige unerwünschte Verhalten sind. Auch das benötigt dann auch Zeit.


Ich sehe und fühle genau die Bedürfnisse des Hundes, die nicht kompatibel sind mit Ihrem Alltag – und schwubs stoße ich an meine Grenzen. Da höre ich Argumente wie „das ist doch nur ein Hund“ oder „das ist mir zu viel Arbeit“ oder „wie soll ich das zeitlich alles schaffen“, oder „so habe ich mir das aber nicht vorgestellt“. Für manch ungelöste Aufgaben gibt es keine schnellen Lösungen – so einfach ist das.


Wer "keine Zeit“ für seinen Hund hat, der sollte sich keinen anschaffen. Nur um einen Hund haben zu wollen, reicht das nicht aus! Da steht dann das egoistische „Habenwollen“ im Vordergrund und nicht die natürlichen Bedürfnisse eines Lebewesens namens Hund. Und die Probleme, die daraus entstehen, sind nicht die Schuld des Hundes!

 

Die Wahrnehmung der Zeitdauer hängt davon ab, was in der Zeit passiert. Ein ereignisreicher und subjektiv angenehmer Zeitraum erscheint kurz, „vergeht wie im Flug“ - in diesem Sinne: genießen Sie die Zeit mit Ihrem Hund, gönnen Sie sich Zeit - Ihre gemeinsame Zeit.

 


Möchte ich bei Dir gerne Hund sein?

Kritische Gedanken zu einem Leben als Hund bei einem Menschen

Als ich, Dorothea Bungart, entspannt auf einer Bank mitten im Wald saß und auf meinen Termin wartete, schoss mir plötzlich eine Frage durch den Kopf: „Möchte ich gerne bei dir Hund sein“? Was brauche ich als Hund alles um ein Leben zu führen, das artgerecht und auf meine Bedürfnisse als Hund ausgerichtet ist? Kann mir mein Mensch diese Bedürfnisse erfüllen? Was gehört denn alles dazu bzw. nicht dazu, um gerne bei dir Hund sein zu wollen?


Fangen wir mal von vorne an: Ich treffe auf Menschen, die mir mit Stolz und ganz viel Gefühl erzählen, dass sie ihren Hund aus dem Tierschutz gerettet haben. Der Hund hatte eine schlimme Vergangenheit, da er nicht täglich etwas zu essen hatte und sich irgendwie durchschlagen musste. Sein Leben stand auf dem Spiel, da er, wenn er diese Menschen nicht getroffen hätte, unter Umständen heute nicht mehr leben würde. Nun kommt dieser gerettete Hund in eine Familie oder zu Menschen, die sich so sehr freuen, ihm ein neues zu Hause bieten zu können. Dort bekommt er Futter, ein Dach über dem Kopf, er erhält tierärztliche Versorgung, ihm wird Zuneigung geschenkt, man baut eine Beziehung auf, die lange halten soll. Da er aber seine Vergangenheit mitbringt, können sich unter Umständen auch schon mal Eigenarten des Hundes zeigen, die so gar nicht in die Vorstellung dieser Familie passen. Da alles damit begründet wird, dass er ja so eine schlimme Vergangenheit hatte, wird dies zähneknirschend in Kauf genommen, ohne daran zum Wohle des Hundes etwas verändern zu wollen. Dann kommt der Hund einfach gar nicht mehr raus und nur noch in den Garten oder er versauert lebenslang an einer Schleppleine. Möchte ich da Hund sein?


Anderes Beispiel: Auf meine Frage bei Hausbesuchen, wie oft oder wie lange sie mit dem Hund hinausgehen, kommen manchmal nur insgesamt 30 Minuten pro Tag hinaus. Vor allem kleine Hunde werden eher dazu verdonnert, mehr Zeit schmusend im Arm vom Menschen zu verbringen als 1 oder 2 Stunden draußen im Dreck sich ausleben zu dürfen – auch wenn es regnet. Hunde brauchen die Umgebung draußen, sie wollen an Wiesen, Sträuchern oder Bäumen Zeitung lesen, sie brauchen neue Eindrücke, da sie sonst innerlich „verkümmern“ –  ja, auch Hunde können depressiv werden. Die wahren Bedürfnisse eines Hundes werden einfach unterdrückt bzw. gar nicht erst gesehen. Da kommt der pure Egoismus oder die Unkenntnis des Menschen zum Tragen. Hunde werden als „Kuscheltiere“ missbraucht, ohne Rücksicht zu nehmen auf das, was zu einem tollen Leben eines Hundes ganz selbstverständlich gehört.


Eine Halterin, die sich einen 7 Wochen (da müsste er noch bei seiner Mutter leben!)- alten Welpen über eBay Kleinanzeigen besorgt hatte, wunderte sich und zerbrach allein an der Tatsache, dass der Hund noch nicht stubenrein sei – nein, so hätte sie sich das aber nicht vorgestellt – der Hund sollte doch für sie und ihren Sohn ein treuer Spielgefährte sein und nicht in die Wohnung machen (ist ein menschliches Baby im Alter von 9 Monaten bereits trocken und macht nicht mehr in die Windeln?). Möchte ich da gerne Hund sein?


Der Mensch hat sich vom Züchter einen Welpen gekauft, dessen Vorfahren mit Auszeichnungen nur so protzen. Dieser Welpe kann sich im Laufe seines jungen Lebens leider Gottes auch mal nicht so entwickeln, wie es all seine Vorfahren gezeigt bzw. die Leistungen im Stammbaum seiner Vorfahren prophezeit hatten – dann wird er eben ausgemustert. Will ich da Hund sein?


Ich unterstütze die Empfehlung von Eckard von Hirschhausen, einen Hund müsse es auf Rezept geben. Der Hund braucht seine täglichen Spaziergänge, der Mensch trifft auf andere Menschen und man ist im sozialen Geschehen integriert - prima. Menschen, die allerdings in einer tiefen Depression stecken und auf Hilfe anderer einfühlsamer Menschen bzw. für sie stimmigen Therapeuten angewiesen sind, ist dieser Ratschlag manchmal eher kontraproduktiv. In dieser Phase kann die Anschaffung eines Hundes nicht helfen – da der Mensch erst einmal lernt, sich selber zu helfen und sich zu stärken. In diesen emotionalen Phasen ginge die Anschaffung eines Hundes meines Erachtens wieder zu Lasten der individuellen Bedürfnisse des Hundes.


Die Menschen, die aus ihrer Sicht „alle Hunde“ retten wollen sog. Hundesammler (Hundemessies), bei denen ursprünglich ein positiver Gedanke dahintersteckte, denen aber die Anzahl der Hunde über den Kopf steigt, die sich wahllos vermehren und auf engstem Raum in einem durch bakteriellen Urin entstandenen Ammoniak leben müssen, bei denen möchte ich auch nicht Hund sein.

 

Hunde, die mit alkoholkranken Menschen zusammenleben und ihre Wutausbrüche, starken Stimmungsschwankungen oder Besinnungslosigkeit während des Rausches miterleben müssen, da möchte ich auch kein Hund sein. Auch als Ersatzspielzeug für ein Kind missbraucht zu werden, weil die Eltern keine Zeit für ihr Kind haben und ihm einen niedlichen Spielkameraden schenken, der schon nach 4 Wochen eher zur Last wird, da möchte ich auch nicht Hund sein.


Wo möchte ich nun Hund sein?

 

Ich möchte da Hund sein dürfen,

  • wo auf mich Rücksicht genommen wird,
  • wo man in mir lesen kann,
  • wo man meine artgerechten Bedürfnisse erfüllt,
  • wo man mir intensive Zweisamkeit schenkt (gerne auch als Sport- und Spielzeit),
  • wo wir gemeinsam was unternehmen (auch ohne Handy),
  • wo ich merke, dass ich als Hund mit allem Drum und Dran willkommen bin,
  • wo ich nicht für seine Zwecke ausgenutzt werde,
  • wo ich nicht als Püppchen in einer Tasche ende,
  • wo ich nicht als Kinderersatz seelisch erdrückt werde und Hund bleiben darf,
  • wo ich nicht 8 Stunden alleine in der Wohnung abhängen muss,
  • wo mir beigebracht wurde, auch mal eine Zeit lang alleine zu bleiben,
  • wo ich meine Freiheiten im bestimmten Rahmen ausleben darf,
  • wo ich innerlich lachen darf,
  • wo ich nicht als Last angesehen werde,
  • wo ich gleich von Anfang an sozial umgangstauglich erzogen werde, damit ich als " sozialer Beutegreifer" mit Umweltsituationen umgehen lerne, ohne für mein eigentlich natürliches Verhalten gemaßregelt werden zu müssen,
  • wo man sich auf meine persönliche und altersgebundene Lerngeschwindigkeit einstellt,
  • wo ich die Freude des Menschen am gemeinsamen Miteinander in seiner Seele spüre,
  • wo man mich nicht als Macht- oder Statussymbol benutzt,
  • wo man meine Ängste und Stärken erkennt,
  • wo ich beschützt werde,
  • wo man für mich Verantwortung übernimmt, wenn es mir körperlich oder seelich schlecht geht und wo ich alt werden darf

         kurz gesagt:

Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem Hund zu.

 


Ein zuverlässiger und perfekter Rückruf des Hundes

Wer in der Lage ist, seinen Hund aus allen Lebenssituationen perfekt zurückzurufen, der hat das sicherlich lange und häufig geübt und liegt ganz klar im Vorteil.
Warum soll denn mein Hund „perfekt“ zurückzurufen sein? Antwort: Damit ich ihm möglichst viele Freiheiten bieten kann im Rahmen vieler in Konkurrenz zu mir stehenden ablenkenden Reizsituationen. Was sind denn ablenkende Reize für meinen Hund? Optische Reize wie z. B. sich schnell bewegende Menschen (Jogger, Kinder), Fahrzeuge oder Tiere. Gerüche wie beispielsweise für einen Rüden eine läufige Hündin, oder Wildfährten, auf der Straße oder im Busch liegendes Fressen, Geräusche wie Rascheln einer Tüte oder Mäuse im Laub oder Bellen anderer Hunde – man kann sagen, alles das, was für den Hund in dem Moment gerade wichtiger ist als Sie. Man muss sich darüber im klaren sein, dass die Reize in Konkurrenz zu Ihrem Rückruf stehen. Entscheidet sich der Hund trotz der Ablenkungen sofort zu Ihnen zu kommen, dann haben Sie viel geübt und vieles richtig gemacht. Herzlichen Glückwunsch.


Dies ist aber im Alltag leider nicht immer die Regel. Wie oft höre ich unterwegs, wie laut und wie oft die Hundehalter ihren Hund rufen – und nichts passiert. Sie werden dann immer lauter, die Signale wiederholen sich und was passiert – immer noch nichts.
Ich muss auch schauen, in welcher Verfassung sich mein Hund befindet. Bin ich stolzer Besitzer eines kleinen Welpen, wird er anfangs gerne zu Ihnen kommen, vorausgesetzt, sie haben das Rückrufsignal schon gleich von Anfang an mit Sicht- und Hörzeichen aufgebaut. Auch im Spiel mit anderen Kumpels zu Ihnen zu kommen, wäre schon eine riesen Leistung. Kommt nun dieser kleine Welpe, übrigens schneller, als Ihnen lieb ist, in die Pubertät, dann wird es schon schwieriger. Dann stehen Spiel, Spaß, Hormone und alles andere im Vordergrund und häufig senden die Rückrufsignale lediglich Informationen für den Hund ab, wo sich der Hundehalter gerade aufhält – aber zurückkommen, nein, auf keinen Fall.


Habe ich einen Hund aus dem Tierschutz, der jahrelang auf der Straße ein eigenständiges Leben verantwortungsvoll für sich selber geführt hat – wozu sollte er zu Ihnen kommen, wenn er gerade etwas Wichtiges gerochen oder Fressbares gefunden hat?
Bei den wenigen genannten Beispielen ist aber trotzdem ein wirkungsvoller Aufbau eines Rückrufsignals möglich – wobei Hundherum Bonn Ihnen gerne behilflich sein wird. Denn das Rückrufsignal ist meines Erachtens das Wichtigste überhaupt! Wie bei allen Verhaltensweisen, die ich von meinem Hund erwarte, MUSS dies auch vorher geübt werden. Der Hundehalter kann nicht davon ausgehen, dass er 2-3 Wochen übt und dann muss das sitzen – das ist ein großer Irrtum.


Häufig orientieren sich die Hundehalter an Übertragungen im Fernsehen – da können die Kollegen oder Kolleginnen erzählen und hinweisen, dass dies nicht in kurzer Zeit einzuüben ist, aber die Zuschauer überhören die Aussagen einfach. Die Hundehalter sehen, dass der Hundetrainer/in 2- oder 3 mal zu Besuch gekommen ist, und dann hat das wie von Zauberhand geklappt. Nein, dahinter steckt viel Arbeit seitens des Hundehalters mit seinem Hund – der Zuschauer sieht oft nur die Ergebnisse und manchmal auch die kleinen Wege, die zum Ziel führen. Aber es ist und bleibt Üben, Üben, Üben. Darauf weisen die Kollegen ja auch hin – aber es wird einfach überhört. Und wenn der Hundetrainer, der nicht im Fernsehen zu sehen ist, den Hundehalter mit den Trainingsaufgaben konfrontiert, dann kann schon mal Frust bei den Menschen aufkommen, weil das doch im Fernsehen angeblich alles so schnell geht. 

 

Hunde auszubilden ist eine Aufgabe, die nicht mal eben so nebenher verläuft. Bei allem darf man nicht vergessen: nicht nur für die Hunde sondern auch für die Menschen sind die Übungen und theoretischen Grundlagen Neuland – der Mensch und der Hund benötigen Zeit, um das Gelernte zu verinnerlichen. Wie lange es dauert, hängt sowohl von der Einstellung und Arbeit des Hundehalters als auch von der Persönlichkeit, Rasse und Charakter des Hundes ab. Wenn das Üben die ersten Früchte trägt, dann ist die Freude riesen groß - sowohl beim Hund als auch bei seinem Menschen.


Darf ich mich vorstellen....
Darf ich mich vorstellen....

Herz, Mut und Eigensinnigkeit vereint in einem Hund
Was ergeben ein Dackel und eine Französiche Bulldogge?

= Ein wunderbares Exemplar vereint in einem Hund

 

Ich bin Jacko, werde drei Jahre alt und bin ein kleiner Held. Besuchte die Hundeschule Hundherum Bonn bei Doro und kenne sie seit fast drei Jahren. Inzwischen hat meine Familie auch ein kleines Mädchen bekommen, die ich ganz klar total lieb habe. Das Geschreie nervt zwar manchmal, aber dann ziehe ich mich zurück und lass Frauchen das regeln. Ich finde es richtig klasse, mit den großen Hundekumpels in der Hundeschule mithalten zu dürfen. Wir laufen uns mal tüchtig aus, dann findet einer von uns ne echt gut riechende Stelle, wir schnüffeln ne Runde gemeinsam. Vögel, Wildschweine und Rehe riechen wir zwar, aber wir lassen sie so gut es geht in Ruhe – haben wir gelernt. Na ja, man muss als Hund auch Kompromisse machen. Mäuselöcher im Wald finden wir total cool. Manchmal liegt auch unser Spielzeug versteckt in einem mit Blättern bedecktem Loch, aber das finden wir! Meine Kumpels und ich apportieren verlorene Gegenstände, was ich persönlich echt klasse finde, da ich die Beute erst einmal ordentlich schüttele und dann zu Frauchen bringe. Hat jemand gesagt, dass ein Dackel-Französische Bulldoggen-Herr sofort die Beute zurückbringen muss – schließlich hab ich’s ja gefunden, vergnüge mich kurzweilig damit, schüttle, was das Zeug hält, und dann bringe ich es zu Frauchen. Hab halt meinen eigenen Kopf, den man mir auch Gott sei Dank lässt. Mein größerer Hundeschulenkumpel, ein Labrador, dagegen bringt sofort alles zurück – ist der „bekloppt“ – wenn meine Gene in ihm schlummerten, dann würde der sich das auch noch mal überlegen (hihi). Wenn wir Übungen machen wie sitzen bleiben, Frauchen geht weg, bis ich sie nicht mehr sehe, später der erlösende Rückruf erklingt, dann gibt es einfach kein Halten mehr. Das Finden von Frauchen oder Herrchen ist echt ne super Belohnung. Alles in allem ein toller Ausgleich, jetzt wo ich eine sog. „Halbschwester“ habe. Seitdem sie plötzlich da war, bin ich nämlich nicht mehr die Nummer 1 – jetzt muss ich meine Aufmerksamkeit mit ihr teilen. Ich muss schon sagen, so eine Gruppe, wo jede Woche was anderes los ist, macht schon riesen Spaß – und wie ich bemerke, der Hundetrainerin auch.

 


Motivation in der Hundeerziehung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Ich sehe es ganz genau, du hast eine kleine Überraschung für mich....

 

Ich möchte heute über ein Thema schreiben, dass unter Hundehaltern und Hundetrainern sehr unterschiedlich diskutiert wird. Es geht um den Einsatz von Futter (oder anderen Motivationsmitteln) beim Erlernen bestimmter Verhaltensweisen bei Hunden.


Ich möchte das ganze einmal anders formulieren: Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie müssen sich mit einem schwierigen trockenen Thema inhaltlich auseinandersetzen und dafür reichlich wissenschaftliche trockene Literatur lesen, unter Umständen fremde Menschen um Hilfe bitten, die Ihnen das Thema genauer erläutern. Der Inhalt muss dann noch in Ihr Langzeitgedächtnis verlagert werden und möglichst lange dort verweilen bzw. abrufbar sein. Das alles ist schon schwer genug. Und dabei würden Sie noch auf einen Menschen treffen, der Ihnen einredet „Du hast das zu können, auch ohne eine positive Bestätigung“!


Beim Erlernen von neuen Dingen sollte sowohl bei Menschen als auch bei Tieren Lust und Freude mitschwingen – bestenfalls brennt man für ein Thema. Kennen Sie die Aussagen von erwachsenen Menschen, die erzählen, dass sie in ihrer Schulzeit einen Lehrer hatten, bei dem das Lernen super funktioniert hat und für dessen Unterricht und seine Inhalte Sie gerne zu Hause noch zusätzlich lernten? Und dann gab es auch leider die Lehrer bzw. Lehrmethoden, die wir als grotten langweilig und total anstrengend empfanden, Lehrer, die den schulischen Stoff nullachtfünfzehn abgehalten haben ohne Rücksicht auf Verlust – da zog sich jede Unterrichtsstunde hin wie Kaugummi oder man hat versucht, etwas anderes Sinnvolles in der Zwischenzeit zu tun. Diese Lernsituationen haben einfach null Spaß gemacht und das Wissen ist leider Gottes auch schnell wieder verflogen (ich erinnere mich an meine Lateinstunden -oh je).


Aus all den unterschiedlichen gemachten eigenen Erfahrungen habe ich mir auf die Fahne geschrieben, mit den Lebewesen, die etwas Neues lernen, so umzugehen, dass sie dafür auch brennen.  Wenn ich einem Lebewesen, dass meine Sprache nicht spricht, etwas Neues beibringen möchte bzw. muss, dann dürfen gerne zwei Begriffe mitspielen:
1.    Freiwilligkeit und
2.    Gute Laune (Freude, sozusagen ein "Lächeln" im Gesicht).
Ja, ich muss meinen Hund erziehen, damit ich mich auf ihn verlassen kann beispielsweise im Freilauf oder im Umgang mit fremden Menschen. Damit er aber diese Freiheiten genießen kann, muss er auf mich hören, da ich die Verantwortung für ihn trage (wie für ein Kind, was evtl. Gefahren noch nicht einschätzen kann). Ich benutze in diesem Zusammenhang ganz bewusst das Wort „MUSS“. Aber gerade, weil er es muss, kann ich doch den Lernweg, der zu dieser Zuverlässigkeit führt, freundlich, lustig und spielerisch gestalten. Beim Lernen sollte kein Zwang verknüpft werden, sondern Interesse und Lust (auch bei Menschen). Dadurch erziele ich viel effektivere und nachhaltigere Lernerfolge. Und wenn ich dafür eine Lernhilfe einsetze, mit der mein Hund total gerne mit mir zusammen Neues erlernen möchte, warum sollte ich nicht genau solch ein Motivationsmittel einsetzen? Ich werde mit Sicherheit nicht das ganze Hundeleben mit Futter oder Spielzeug durch die Gegend laufen, aber ab und zu mal wieder etwas auffrischen, damit das Gelernte nicht in Vergessenheit gerät, warum nicht? Aus der Gehirnforschung weiß man, dass Lernen unter positiven Bedingungen zu größeren und schnelleren Erfolgen führt, da bestimmte Zentren in unserem Gehirn funkeln und zünden.


Zu sehen, wie gerne der Hund mit mir zusammen etwas lernen möchte, ist für mich die größte Belohnung und zeigt mir immer wieder, dass mein gewählter Weg der richtige ist. Welche Mittel ich in welchen Lernsituationen einsetze, sind ganz individuell von Hund zu Hund gewählt. Der eine Hund liebt kleine Futterbelohnungen und springt dafür durch’s Feuer (natürlich nicht wörtlich genommen), der andere Hund möchte lieber für richtig gezeigtes Verhalten mit seinem Lieblingsspielzeug spielen oder in einer Wiese im Loch buddeln. Es geht ja zunächst um den Lernen von neuen Verhaltensweisen oder auch um nicht erwünschte Verhaltensweisen, die überschrieben werden. Haben die sich nach vielen Wiederholungen unter verschiedenen Bedingungen, an unterschiedlichen Orten unter Anwesenheit mal weniger mal stärkerer ablenkender Reize etabliert, kann ich auf Hinzunahme von regelmäßigen Belohnungen verzichten bzw. hin und wieder mal belohnen, damit das Verhalten nicht wieder gelöscht wird. Die Bestätigung des Erfolges ist sehr motivierend für den Auszubildenden und führt zu einer hohen, selbst motivierten Leistungsbereitschaft.


So macht Lernen Freude – eben mit einer positiven Verstärkung – wie auch immer sie aussieht -  denn auch Hunde  sind nicht nur selbstlos, uneigennützig, entsagungsvoll, aufopfernd, altruistisch.

 

Leider Gottes höre ich bei Hausbesuchen oder in Einzelstunden vereinzelt noch längst überholte Sätze wie "Mein Hund muss auch lernen bzw. gehorchen ohne eine Belohnung". Diesen Menschen scheint es wohl auch schwer zu fallen, mit sich selber gut umzugehen oder sich selber was Gutes zu tun. All die Menschen, die diese Meinung vertreten, wollen wichtige Bestandteile der Lerntheorie nicht verstehen. Hundehalter mit dieser Einstellung machen mir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schwer und gerade bei Themen wie Hundeverhaltensveränderungen sollte gegenseitiges Vertrauen die Grundlage sein! Weltweit andere Kollegen, Biologen und Tierverhaltenstherapeuten haben endlich neue Wege gefunden, veraltete Schulungsmethoden ad acta zu legen und dazu zähle ich mich auch - und meine Erfolge bestätigen mich. In meinen früheren Ausbildungen wurde noch der Standpunkt vertreten "wenn nichts gesagt wird, haben Sie auch nichts falsch gemacht" - ein Lobwort über die Lippen zu bekommen, da hätten diese Pädagogen sich lieber die Zunge abgebissen - sie wußten es auch nicht besser. Gott sei Dank gehören diese Methoden der Vergangenheit an - sie müssen nur noch die Köpfe älterer Generationen erreichen - und das gelingt, denn ich gehöre ja auch zu der älteren Generation, die sich für ein Umdenken geöffnet hat. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

 


Erfolgreiches Junghundtraining

Heute möchte ich mal über zwei  männliche Junghunde berichten - über einen mehrfarbigen Großpudelrüden und einen Weissen Schweizer Schäferhund (Berger Blanc Suisse). Sie sind derzeitig 25 Wochen alt, und bereits meine kleinen Stars.

 

Die beiden haben sich in meiner Welpengruppe kennengelernt und mochten sich von Anfang an. Sie schießen aufgrund ihrer Genetik ziemlich schnell in die Höhe und sind auch jetzt gleich groß. Die Jungs sind wirklich schlaue Burschen. In dieser wirklich kurzen Zeit haben sie schon folgendes gelernt: etwas automatisch aus dem Maul fallen zu lassen; sofort zu kommen, wenn man sie ruft (auch unter Ablenkung); nicht in Haut zu beißen; längere Zeit Sitzen- und Liegen zu bleiben; auf Veranlassung Stehen zu bleiben; eine unerlaubte Handlung abzubrechen; unterschiedliche Gegenstände zu apportieren und in die Hand abzugeben; einen versteckten Geruchsgegenstand mit der Nase zu suchen und das Auffinden durch Sitzen anzuzeigen; locker im Alltag an der Leine zu laufen (gelingt noch nicht immer - ist aber auch verständlich); eine gewisse Zeit (nicht zu lange, da es sehr anstrengend ist) neben seinem Menschen zu laufen; auf Veranlassung mit Handzeichen von der rechten auf die linke Seite neben seinen Menschen zu kommen und umgekehrt; durch enge Röhren zu kriechen; eine offene Treppe angstfrei hoch- u. runter zu gehen; verlorene Handschuhe zu finden; auf ein Signal zu entspannen; auf Veranlassung seinen Menschen in die Augen zu schauen (Aufmerksamkeitssignal). Ich bin wirklich mächtig stolz, solch kluge und noch sehr junge Rüden mit großem Spaß fördern zu dürfen.

 

Dies alles steht und fällt damit, dass  Frauchen und Herrchen gerne mit den kleinen Rabauken kleine Übungen in der Woche  durchführen - und die haben sich wirklich richtig Mühe gegeben. Das ermöglicht mir, in der nächsten Stunde auf der Basis kleine Steigerungen einzubauen. Denn nur so erhält ein (junger) Hund die Chance, das erwünschte Verhalten zu lernen. Da Hunde schlecht verallgemeinern können, müssen die Übungen an unterschiedlichen Orten und Situationen wiederholt werden. Und genau das wird mit diesen Rüden geübt. Dadurch erhalten sie einen guten Grundstock - denn schon in einigen Wochen werden sie in die Pubertät kommen - und da werden für beide Seiten die Karten neu gemischt.

 

Darüber hinaus wurden sie auf den Clicker konditioniert und seitdem "fluppt" es richtig schnell. Sie dürfen bei allem, was sie neu lernen, auf jeden Fall ein junger ausgelassener Hund bleiben und nach wie vor spielen - Pausen in den Stunden sind wichtig. Sie gehen natürlich auch schon mal ruppig miteinander um - kleine vorpupertäre Erscheinungen - total normal. Alle Übungen im Unterricht werden spielerisch in kleinen Teilschritten aufgebaut, so dass die Hunde ganz bei der Sache sind und immer neugierig schauen, was als nächstes kommt- so schlaue Burschen.

 

Jundhundtraining bei Hundherum Bonn
Die schlauen Hundejungs bei Übungen im Winter

 

 

 

 

Danke, dass ich so schlaue und motivierte

junge Rüden kennenlernen durfte und unterstützen

kann. Ich freue mich sehr, Euch fördern und

trainieren zu dürfen. Und ihr lieben Jungs dürft

Euch glücklich schätzen, so tolle Menschen an

Eurer Seite zu haben, die diese Fähigkeiten

in Euch wachkitzeln.

 

Eure

 

Doro Bungart

Hundetrainerin

 

 

Junghundtraining bei Hundherum Bonn
Bin ganz ohne Hilfe in die kleine Baumöffnung gestiegen - von hier aus kann ich besser sehen.

Die Sprache des Hundes

Heute widme ich mich einem Thema, dass mir immer wieder bei meinen Hausbesuchen, im Einzeltraining und vor allem unterwegs im Alltag begegnet: die "nicht verstandene Sprache der Hunde" - Kommunikationsmissverständnisse. Viele Hundehalter wissen oder wollen nicht wissen, was ihr Hund ihnen mitzuteilen hat. Wir als Menschen sollten doch viel genauer hinschauen in unterschiedlichen alltäglichen Situationen  und uns auf die Sprache der Hunde einlassen. Aber häufig stelle ich fest, dass die Menschen erwarten, dass die Hunde doch gefälligst uns verstehen sollen. Die häufigste Aussage der Menschen lautet: "Der weiß das ganz genau". Das ist eine Aussage, die vielleicht auf einen Menschen zutrifft, aber für ein Lebewesen, dem die Natur andere Verständigungskanäle zugeteilt hat, trifft sie häufig nicht zu. Die häufigste Ursache bei Verhaltensproblemen in Mensch-Hund-Beziehungen ist die nicht verstandene "hündische Sprache". Die Hundehalter interpretieren und analysieren Verhalten ihrer Hunde aus Mensch<->Mensch-Erfahrungen heraus.

Haben Sie sich mal darüber Gedanken gemacht, wie Hunde sich uns miteilen?  Haben Sie sich mal die Mühe gemacht, die Sprache der Hunde zu lernen? Menschen erwarten, dass ihr Lebewesen Hund, das selber nicht mit Worten zu uns spricht, auf jeden Fall alles verstehen muss, was wir ihm mit Worten sagen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie kommen nach China oder ein anderes asiatisches Land, und dort spricht niemand Ihre Sprache. Sie befinden sich in einer Straße und müssten möglichst schnell einen Arzt finden. Aber dort, wo Sie sich gerade aufhalten, gibt es leider genau in dem Moment niemanden, der Ihre Sprache spricht - auch mit Deutsch oder Englisch kommen Sie nicht weiter. Tja, dann stehen Sie schön auf dem Schlauch. Und so geht es dem Hund mit dem Wortwirrwarr (häufig noch ellenlange Sätze) der menschlichen Sprache. Unsere Worte sind zunächst akkustische Reize (Geräusche), die für den Hund  null komma null Bedeutung haben. Erst durch viele Wiederholungen im Alltag in Verknüpfung mit gezeigten Verhaltensweisen bekommt der Hund eine ungefähre Vorstellung davon, was Sie von ihm wollen oder meinen. Aber wir verständigen uns ja nicht nur über Worte...auch unser menschlicher Körper ist ein ganz entscheidender Mitteilungskanal in der Unterhaltung mit dem Hund. Die geheime Körpersprache des Menschen wird nämlich auch von archaischen Mustern diktiert. Beispielsweise haben sowohl Frauen als auch Männer in Ihrer Mimik und Gestik verinnerlicht, wie man "Stärke" vorgibt. Wer die Signale des Gegenübers entschlüsseln kann, ist im Vorteil. Aussehen, Körperbau, vor allem aber Haltung und Gesten sind ein Abc, das es zu lernen gilt - nicht nur bei Hunden.

Für uns Menschen, denen es möglich war, zum Mond zu fliegen, mit Autos zu fahren, ein Mobiltelefon zu benutzen, Fremdsprachen zu lernen, eine gute Bildung genießen zu können, dürfte es doch wohl ein Leichtes sein, sich mit einer Fremdsprache "Hündisch" zu beschäftigen und diese zu erlernen, damit ich mich mit meinem tierischen Gegenüber verständigen kann bzw. zu verstehen, was er mir und anderen Lebewesen durch seinen Körper, Mimik, Gestik und seinen Lauten mitteilt.

Was bedeutet es eigentlich, wenn mein Hund in unterschiedlichen Situationen beispielsweise mit dem Schwanz wedelt (ist er dann immer glücklich?),... oder wenn er gähnt (ist der dann immer müde?)... oder wenn er mit der Zunge über das Maul leckt (hat es ihm dann immer lecker geschmeckt?)....oder wenn er an jeder Hausecke uriniert (muss er dann immer so dringend Pipi machen?). Solche und andere alltägliche Signale sendet ein Hund aus, die auch manchmal im Kontext gezeigt werden: ein wedelnder Schwanz + durchgedrückte Beine + die Ohren nach vorne zum Gegenüber gerichtet + längeren Blickkontakt zum Gegenüber halten....etc.. Dies alles ist die Sprache der Hunde und stellt eine Aussage dar. Das Tückische in vielen Situationen ist, dass Verhaltensweisen oft für unser menschliches Auge sehr schnell gezeigt und wir dann sozusagen "überrascht" werden, weil wir glauben, es wäre so plötzlich und unvorhersehbar geschehen. In vielen Fälllen unterliegen wir jedoch einer durchaus nachvollziehbaren menschlichen Täuschung: der Hund zeigte es meist schon lange vorher körpersprachlich an.

Es macht so viel Freude und bewegt mich immer wieder, die Möglichkeit zu haben, sich mit einem Lebewesen zu "unterhalten", das kein Mensch ist. Ein wirkliches Wunder. Wenn Sie die Sprache der Hunde verstehen und lernen wollen, werde ich Ihnen gerne dabei behilflich sein.


Warum fällt es uns Menschen so schwer, konsequent zu sein?

Kennen Sie das? Internet, Bücher und Medien sind voll von  Erziehungstipps, dass Sie unerwünschtes und störendes Verhalten von sogenannten Problemhunden oftmals durch wenige, aber gezielt und konsequent eingesetzte Erziehungssmethoden deutlich verbessern können. Ja, auch ich mache diese Aussage, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass es sich tatsächlich auszahlt und der Hund so die Chance bekommt, das Richtige zu lernen.

Aber warum fällt es uns so schwer, konsequent, ruhig und gelassen zu sein? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Im Laufe der Jahre haben wir vielfältige Gewohnheiten und Rituale entwickelt. Auf dem Weg zur Gelassenheit ist es wichtig, herauszufinden, welche Vor- u. Nachteile Gewohnheiten und Rituale mit sich bringen, wofür wir sie brauchen und wann sie uns stressen und wann sie Wecksignale für ein enspanntes und erfülltes Leben sein können.

Was hindert uns daran, das zu tun, was wir gerne tun möchten? Wieso fallen wir immer wieder in alte Muster zurück, obwohl wir uns fest vorgenommen haben, dies nicht mehr zu tun? Wieso schieben wir manche Dinge auf die lange Bank, obwohl wir sie längst erledigen wollten?

Hierzu gebe ich ein typisches Beispiel: Ich komme zu einem Hausbesuch, stelle im Laufe des Gesprächs, durch Beobachtungen und kleinen Tests mit dem Hund fest, was verändert werden sollte und erstelle einen Trainingsplan. Ich gebe ausführliche Informationen, warum und weshalb Veränderungen dringend vorgenommen werden sollten und in der Regel gibt es das Besprochene auch noch schriftlich zusammengefasst. Die Halter der Hunde sehen, wie sich der Hund auch anders zeigen kann und dass manchmal schon kleine vorgenommene Veränderungen Großes bewirken können. Nun sollen die Menschen aber ihr Verhalten dem Hund gegenüber verändern, Regeln aufstellen, die immer gelten und üben, damit der Hund auch versteht, dass dies nun immer gilt. In der ersten Woche klappt es auch wunderbar, doch bereits in der zweiten Woche lässt der Elan der Menschen merklich nach, es schleichen sich die alten Gewohnheiten wieder ein. Dann kippt es wieder und man kommt zu dem Entschluss, es nächste Woche wieder zu üben. Es gibt dann plötzlich jede Menge Ausreden wie -ich hatte keine Zeit zu üben- oder -ich war beruflich so eingebunden- oder -das Wetter war so schlecht...und und und. Und irgendwann gibt man auf, da sich ja sowieso nichts ändert.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Vielleicht kennen Sie das eine oder andere Verhalten von sich selbst. Sie hatten sich ein Ziel gesetzt und irgendwie gab es immer wieder Gründe, warum man es nicht machen will oder kann. Sie waren zu Beginn guter Dinge und voller Elan, doch dann? Dann entschwand das Ziel allmählich im Trubel des Alltags aus den Augen und nur noch Ausreden daran erinnern, dass da mal etwas war. Die inneren Kräfte sind augenblicklich stärker als das, was wir uns vom Verstand her vornehmen.

Im Rahmen unserer Gewohnheiten bewegen wir uns sicher und routiniert - der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir wissen ganz einfach, was wir zu tun und was wir zu lassen haben. Unser Gehirn hat im Laufe der Zeit durch positive Rückmeldung und Bestätigung neuronale Bahnen ausgebaut - und je öfter wir diese Bahnen benutzen, desto stärker und automatisierter werden sie. Wir nehmen dann selektiv einen bestimmten Reiz war - und reagieren sofort.

Damit wir automatisiert und sofort reagieren können, müssen wir erst einmal neue Bahnen ausbauen - dazu gehört, dass man eine gewisse Zeit übt und es immer so macht =>konsequent sein. Verlassen Sie Ihre routinierte Komfortzone und geben sich die Chance, Neues anzuwenden. Es dauert auch eine gewisse Zeit, das geht nicht von heute auf morgen. Wenn ein Hundetrainer schnell und sofort richtig reagieren kann, musste dieser das auch erst einmal lernen. Und das kostet halt ein bissl Zeit und Mühe. Aber wenn Sie üben, dann wird sich der Erfolg zeigen und so werden Sie zum erfolgreichen Erzieher, Beziehungspartner, Freund und souveränen Menschen für Ihren Hund, der so endlich die Chance bekommt, das richtige und erwünschte Verhalten zu lernen. So wird sich unser Alltag mit dem Hund so reibungs- und problemlos wie möglich gestalten. Ist das nicht Anreiz genug? Es lohnt sich, konsequent zu sein.  Darüber hinaus fühlen sich Hunde, gerade unsichere, bei aufgestellten Regeln durch Konsequenz und klarer Kommunikation sicher aufgehoben bei ihren Menschen, vertrauen ihnen und schauen im wahrsten Sinne des Wortes zu ihnen auf. Ich möchte sogar soweit gehen und behaupten, dass der Hund Sie dafür liebt und wesentlich erleichterter mit Ihnen zusammen durch's Leben trabt....

 


Hundetraining in der Innenstadt

Hundetraining in der Innenstadt Bonn
Hundetraining in der Innenstadt Bonn

Heute war es so weit. Nachdem Merlin in den letzen Wochen so gute Fortschritte gemacht hatte, haben wir den Besuch der Bonner Innenstadt gewagt. Merlin hat kein Problem mit Menschen, Enge, Geschäften oder sonstigen Herausforderungen, die stadttypisch sind. Aber er mag es nun einmal nicht, wenn ihm andere Rüden zu nahe kommen. Da rüpelt(e) er schon gerne einmal rum.

Nach einer kleinen Übungseinheit auf der Hofgartenwiese ging es in der Mittagszeit mitten ins Geschehen. Remigiusstraße, Marktplatz (inkl. Marktbuden), Sternstraße hoch und runter. Das Timing war gut, es waren viele Hunde unterwegs, kleine, große, auf der Straße oder auch auf dem Arm (was Merlin nur sehr schwer händeln kann).

Doch Merlin und auch seine Besitzerin haben sich hier sehr souverän und ruhig verhalten. Das intensive und sehr konsequente Training der letzten Wochen hat zu einer deutlichen Verbesserung seines Verhaltens gegenüber seinen männlichen Artgenossen geführt. Seine Besitzerin ist nun sehr viel ruhiger und gelassener, wenn andere Hunde nahen, was sich natürlich positiv auf Merlin überträgt, denn er orientiert sich sehr an ihr.

Es war schön anzusehen, wie sich die beiden zu einem -auch in diesen Situationen- gut eingespielten und harmonischen Team entwickelt haben. Dies sind die Momente, in denen ich als Hundetrainerin stolz und glücklich bin, bei dieser Entwicklung mitgewirkt zu haben.

 

 


Kritsche Gedanken zu der Rasse meines Hundes

Ich möchte mich einem Thema widmen, das so oft komplett vernachlässigt wird. Häufig stoße ich auf völlige Unkenntnis bei den Besitzern ihrer kleinen Lieblinge, wenn ich frage, ob sie überhaupt wissen, warum und wozu ursprünglich ihre Hunde gezüchtet wurden und welche genetischen Fähigkeiten und Aufgaben in ihren Hunden schlummern. Jede Hunderasse bringt bestimmte Fähigkeiten mit, die nicht immer mit den Vorstellungen ihrer Besitzer übereinstimmen. Die Hunde werden häufig nach emotionalen und optischen Gesichtspunkten ausgesucht - "er hat mich ausgesucht" oder "er sah so süß aus" oder "ich habe ihn aus der Tötungsstation gerettet". Es wird nach Größe, nach Aussehen und mit der Intention ausgesucht, die emotionalen Kuschelbedürfnisse des Menschen zu befriedigen. Ja, Hunde sind die einzigen tierischen Lebewesen, die sich sehr intensiv auf Menschen einstellen können, was sie natürlich auch so liebenswert mach. Dabei vergessen wir manchmal, dass die Hunde auch über ein Eigenleben verfügen und ihre ganz individuellen Bedürfnisse ausleben müssen. Wenn ich den Chihuahua im Puppenwagen des Kindes im Spielzimmer  oder mit einem Swarovski-Halsband durch ein Kaufhaus zwischen all den großen trampelnden Füßen laufen sehe, frage ich mich, ob man weiß, wie man diese kleinen schlauen Hunde artgerecht behandelt und fördert. Da gibt es tatsächlich ein Katzenklo für den kleinen Schatz, damit man nicht so oft mit dem Kleinen zum Gassi gehen herausgehen muss - das ist wirklich nicht gerecht! Da verkümmern sie in Tragetaschen oder im Sommer mit Kleidchen oder Höschen - auch das ist nicht gerecht.

Wenn ich mir eine Jagdhundrasse zulege, muss ich mich nicht wundern, dass er dieses Bedürfnis auslebt. Wenn ich mir einen Schutz- und Wachund in's Haus hole, darf ich mich nicht wundern, dass er seine Aufgabe auch sehr genau nimmt. Wenn ich mir einen lauffreudige Rasse zulege, die dazu gezüchtet wurde, am Tag kilometerlange Strecken rennend zurückzulegen, darf ich mich nicht wundern, wenn er bei Bewegungsmangel die Wohnung auseinander nimmt.

Ich darf bei der Wahl meines Hundes niemals vergessen, wozu die Rasse ursprünglich gezüchtet wurde und welch ein Potential in dieser Rasse schlummert. Es geht sogar soweit, dass auf einigen Homepages mit dem Begriff "familienfreundlich"  geworben wird. Innerhalb einer Geschwisterschaft eines Wurfes gibt es so große Unterschiede im Wesen und Charakter. Ich bin der Auffassung, dass man vor der Anschaffung des Hundes die rassetypischen Eigenschaften der Hunde auf jeden Fall mit berücksichtigen muss und sich fragen sollte, ob ich als Mensch dazu bereit bin, mich mit all seinen Bedürfnissen tagtäglich auseinander zu setzen und diese auch befriedigen zu wollen. Das bin ich diesen Spezialisten auf Vier Pfoten mit ihren überdurchschnittlichen Fähigkeiten schuldig. Oder können Sie mit Ihrer Nase riechen, dass vor kurzem ein Wildschwein Ihren Weg gekreuzt hat? Oder können Sie mir zeigen, welchen Weg Ihr Partner gestern Abend entlang gelaufen ist? Stellen Sie sich tapfer vor einen Einbrecher und versuchen diesen erst gar nicht in Ihr Haus zu lassen? Oder finden Sie etwas zu essen (z.B. Trüffel), was tief unter der Erde liegt? Oder können Sie eine Herde mit 120 Schafen schön beeinander halten und dafür sorgen, dass auch alle mitkommen?

 

 

Vier unterschiedliche und sehr liebenswerte Spezialisten: aufmerksam, loyal, zuverlässig, kühn, mutig, liebenswürdig, sensibel, sanftmütig, verspielt, Leistungssportler, schlau, lernwillig, wachsam
Vier unterschiedliche und sehr liebenswerte Spezialisten: aufmerksam, loyal, zuverlässig, kühn, mutig, liebenswürdig, sensibel, sanftmütig, verspielt, Leistungssportler, schlau, lernwillig, wachsam

Nützliche und spaßige Aufgaben für Mensch und Hund

Wir haben gemeinsam den Schlüssel gefunden...jippiju
Wir haben gemeinsam den Schlüssel gefunden...jippiju

Wer kennt das nicht - man hat einen dringenden Termin, will die Wohnung verlassen, aber wo habe ich meinen Haustürschlüssel hingelegt? Ich überlege und frage mich, wo habe ich ihn zuletzt benutzt bzw. bewusst gesehen? Das alles kostet Zeit, ich werde nervöser und ärgere mich, mal wieder so unachtsam gewesen zu sein.

 

Genau in solch einer Situation kann uns der Hund ganz wunderbar zur Hilfe kommen. Warum nicht den Hund bitten, mir bei der Suche meines Schlüssels behilflich zu sein? Ich schicke ihn mit seinem vorab gelernten Signal (Befehl für Suchen und Anzeigen des Schlüssels) los, meinen Schlüssel zu suchen. Nun setzt er seine Nase ein und geht detektivisch auf die Suche. Hat er den Schlüssel gefunden, zeigt er mir das durch Hinlegen am Schlüssel an. Natürlich wird diese Hilfe fürstlich belohnt. Ist das nicht ganz wunderbar? Es spielt keine Rolle, den Schlüssel zu Hause oder unterwegs verlegt bzw. verloren zu haben, durch Übungen ist es möglich, dass der Hund mir dabei eine große Hilfe ist. Ob es nun der verlorene Handschuh, das Handy oder der Schlüssel ist, durch Übungen ist der Hund in der Lage, mir bei der Suche zu helfen. Ich stelle immer wieder fest, mit wieviel Freude die Hunde für uns kleine Aufgaben im Alltag übernehmen. Und das Finden eines verlegten oder verlorenen Schlüssels ist eine sehr große Hilfe. Wer allerdings glaubt, dass dies durch 2-3x Üben vom Hund gelernt wird, der befindet sich auf dem Holzweg. Diese Übungen sollten an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Situationen immer mal wieder mit dem Hund wiederholt werden - denn wie wir vergessen Hunde bestimmte Vokabeln.  Aber solche und andere gemeinsame Aktiviäten zu Hause oder unterwegs machen ja gerade so viel Spaß - und in diesem Fall verbindet man das Nützliche mit dem Angenehmen.

 


Passen Handy und Gassirunde mit Hund zusammen?

Wir demonstrieren für handyfreie Zeit
Wir demonstrieren für handyfreie Zeit

Gassirunden sind in der Regel das Highlight im Alltag der Hunde....sollte man denken.

Aber weit gefehlt - immer wieder beobachte ich, wenn ich im Wald oder auf Wiesen unterwegs bin, dass die Gassirunde mit dem Hund dazu genutzt wird, "dringende Telefonate" zu tätigen oder eingehende aktuelle Informationen über die sozialen Netzwerke abzurufen u. zu beantworten. In dieser Situation sind zwar zwei Lebewesen unterwegs - jedoch jedes für sich in seiner eigenen Welt.

Ich stelle mir die Frage: Wofür steht der Spaziergang mit dem Hund noch, wenn das Telefonieren unterwegs wichtiger ist, als "gemeinsam" mental und körperlich unterwegs zu sein. Nicht nur den Hunden, auch Kindern geht es ähnlich. Die Kinder werden in dem Moment völlig außer Acht gelassen, damit man sich den total wichtigen Nachrichten sofort widmen kann. Ich bin der Auffassung, dass man auf den gemeinsamen Spaziergängen unterwegs auch mal das Telefonieren sein lassen kann. Einfach mal den Kopf entlüften - sich von dem Druck der immerwährenden Verfügbarkeit entledigen. Dann bekommt man auch mit, wenn der eigene Hund sich verselbstständigt oder von einem anderen Hund unter Umständen blöd angemacht wird.

Wäre es nicht viel schöner, wenn man unterwegs mal was für seinen Vierbeiner versteckt, was er dann suchen darf? Oder ganz einfach mal die Schönheit der Natur beobachten, wenn sich die Blüten in voller Farbenpracht entfalten? Gemeinsame Unternehmungen unterwegs stärken die Bindung zum Hund. Der Spaziergang sollte für "Entspannung, Freude u. gemeinsame Aktivitäten" stehen. Ein Handy zur Sicherheit in der Tasche JA - aber die Gassirunden sollten zur "handyfreien Zeit" deklariert werden. Ihr Hund und Ihr Körper wird es Ihnen danken. Ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß!


Der Dackel, der nicht Auto fahren und auch nicht über fremde Schwellen schreiten wollte

Heute möchte ich Ihnen eine kleine (Erfolgs-)Geschichte von Dackel-Mix Mia erzählen.

Mia zog vor einigen Monaten aus dem Köln-Dellbrücker Tierheim  in die Voreifel zu einer neuen Familie. Alles schien prima bis auf die Tatsache, dass Mia die Autofahrt vom Tierheim in ihr neues Hause als sehr schrecklich empfand und von dem Moment an beschloss, freiwillig nie wieder in ein Auto zu steigen. Auch eine fremde Umgebung und das Überschreiten von Türschwellen ein absolutes no go – sie legte sich einfach hin und ging keinen Schritt mehr weiter.

Die engagierten neuen Hundebesitzer taten alles, um Mia sowohl eine Autofahrt als auch Türschwellen im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen – aber sie ließ sich durch nichts beeindrucken. Eine enorme Beeinträchtigung für die neuen Besitzer, da an gemeinsame Autofahrten nicht zu denken war und somit Besuche beim Tierarzt, von Freunden, aber auch ganz normale Ausflüge oder Urlaubsfahrten tabu waren.

So entschieden sie sich, den Rat und die professionelle Unterstützung eines Tiertrainers in Anspruch zu nehmen.  Sie wollten Mia zu nichts „zwingen“, um die Angst und Ablehnung der Hündin nicht weiter zu vergrößern. Mia musste geholfen werden. So lernte ich Mia und ihre Familie vor vier Wochen kennen.

Nach einem ausführlichen ersten Gespräch und einem Spaziergang in der häuslichen Umgebung konnte ich mir einen ersten Eindruck verschaffen und feststellen, wo der Schuh drückt. Wir vereinbarten weitere Treffen und es gab ein paar „Hausaufgaben“, die die Familie wirklich in sehr beeindruckender Weise mit viel Liebe und Geduld umsetzten.

Insgesamt war ich vier Mal dort und heute, vier Wochen später, springt Mia freudig in das Auto, fährt mit der Familie durch den Ort und läuft mit der Leichtigkeit des Seins über fremde Türschwellen. Das allein hat Mia ihrer Familie zu verdanken, die wirklich alle Trainingstipps geduldig und mit viel Freude, Konsequenz und Engagement umgesetzt haben. Als sie mir stolz zeigten, wie schnell und gerne Mia in das Auto sprang und gar nicht mehr heraus wollte, bekam ich Gänsehaut und war zu Tränen gerührt.

Das ist eine Erfolgsgeschichte, von denen ich am liebsten tausende schreiben würde. Denn ich bin nur diejenige, die die Ursachen für Probleme, Ängste, Problemverhalten und vieles mehr analysieren und den Besitzern Hilfestellungen und Tipps geben kann, umsetzen müssen es jedoch die Menschen selber, da sie mit dem Hund leben und ihm die Chance geben sollten, lernen zu dürfen.

Wenn man den Haltern von Hunden nur klar machen könnte, dass kleine Veränderungen große Wirkung haben, die nicht jahrelang dauern müssen… Vielleicht hilft diese Erfolgsgeschichte ja dabei?

Kennt man erst einmal die Ursache für unerwünschtes Verhalten, dann ist dieses oftmals durch kleine Veränderungen im Umgang mit dem Hund, aber auch mit den entsprechenden „Problemsituationen“ recht schnell und einfach deutlich zu verbessern. Oder wie diese Geschichte zeigt, das Autofahren oder Überschreiten einer fremden Schwelle überhaupt kein Problem mehr. Hund und Halter sind froh, die Hundetrainerin auch!


Auch ein Familienhund braucht Erziehung und Beschäftigung

Heute hatte ich einen Termin bei einer Familie, die einen 6 Jahre alten Golden Retriever Rüden besitzen.

Die Schwester des Besitzers und somit Tante der 2 Neffen und der 1 Nichte hatte mich um diesen Termin gebeten, bei dem die gesamte Familie anwesend sein sollte.

Warum wurde ich also "gerufen"? Wie so oft wurde der Hund vor einigen Jahren auf Drängen der gesamten Familie angeschafft. Ach wie war er süß und niedlich. Alles hing an ihm, aber wie so oft nur anfangs. Die "Arbeit", die mit dem Tier verbunden ist, blieb eines Tages an dem Vater hängen, der sich aber auch nur vor oder nach seiner Arbeit um den Hund kümmern kann.

Der Rest der Familie entzog sich der Verantwortung, mit dem Hund spazieren zu gehen, sich mit ihm zu beschäftigen oder ihn gar zu erziehen. So manches Mal ging der Hund auf eigene Faust "gassi".

Dabei hat der Hund ein wunderbares, sehr gelassenes und überaus verträgliches und liebenswertes Wesen.

Meine "Aufgabe" sollte es nun sein, den Kindern zu vermitteln, dass ein Tier auch Bedürfnisse hat, die gestillt werden müssen. Auch von ihnen. Um es für die Kinder nichts als "Zwang" empfinden zu lassen, habe ich mir im Vorfeld schon einige Spiele und Trainingsinhalte überlegt, die auch die Kinder als spannend empfänden, um sie somit mit Spaß an diese Aufgabe heran zu führen.

Es ging raus in die Natur und eines der Hauptprobleme war schnell klar. Der Hund zog an der Leine wie verrückt und "schleifte" so die Jugendlichen hinter sich her. Nichts, was wirklich Spaß macht. Also erklärte und demonstrierte ich ihnen, wie sie sich zu verhalten haben, wann immer der Hund an der Leine zieht, um dieses unerwünschte Verhalten zu ändern.

Es folgten einige andere Spiele und Beschäftigungen mit dem Hund und schlussendlich hatten die Kinder Spaß, der Hund lernte schnell, der Vater war froh, dies zu beobachten, und die Tante, die Initiatorin, optimistisch, dass sich zukünftig auch die anderen Familienmitglieder um den Hund kümmern würden.

Natürlich bedarf es auch hier konsequenter Umsetzung und sicherlich eines weiteren Termins, aber der Anfang ist gemacht und alle hatten ein Einsehen und Freude im Umgang mit ihrem Hund.

 

 


Die Sache mit der Achtsamkeit zwischen Mensch und Hund

Der weiß ganz genau, dass er das nicht darf“…wie oft höre ich diesen Satz von verzweifelten Hundehaltern, deren Hunde gerade völlig ausgerastet wieder die ganze Nachbarschaft informiert haben, dass draußen eine Katze durch den Garten geschlichen ist oder der Hund sich das Essen vom Tisch stibitzt hat. Während des Gesprächs stelle ich dann fest, dass der Kleine auf seinem Wachposten (Sofarand) sitzt und aufgeregt die Umgebung kontrolliert. Oder er ruht auf dem Schoß von Frauchen und hat den Gabentisch mit all seinen Köstlichkeiten genau im Auge. Steht sie auf, springt er zunächst brav vom Schoß. Ist sie nicht mehr zu sehen, springt er wieder auf den Stuhl, vom Stuhl auf den Tisch und rubbeldiekatz landen viele der Köstlichkeiten in seinem Maul.

Was denke ich dann: Wow, du bist wirklich ein sehr schlauer Hund, hast durch viele Erfolgserlebnisse gelernt, was sich für dich lohnt! Ich bewundere deine Schlauheit und verstehe nicht, dass deine Besitzer sich darüber aufregen – denn schließlich haben sie es dir doch so beigebracht.

… "Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du das nicht darfst..." Der Hund wird dann von seinen Menschen in einem Redeschwall dermaßen laut angebrüllt, dass mir schon bei dieser Lautstärke das Trommelfell platzt. Da der Hund jedoch über ein wesentlich besseres Hörvermögen verfügt, wird es für ihn wie in einer überfüllten Disco klingen. Und was hat er gelernt? Sie (oder er) kann laut brüllen – das ist alles.

Er wäre doch blöd, wenn er es nicht wieder probieren würde…denn das, was sich für den Hund als Erfolg herausstellt, wird er in Zukunft häufiger zeigen, dass, was sich nicht lohnt, wird er bleiben lassen.

Wie würde es nun aussehen, wenn der Hund das Richtige lernt bzw. er dann tatsächlich bemerkt, „oh, dass sollte ich besser sein lassen“. Oft helfen kleine durch Achtsamkeit festgestellte Veränderungen und Management, um diese unerwünschten Verhaltensweisen des Hundes abzustellen ….aber bestimmt nicht mit ellenlangen Sätzen und lautem Gebrüll.

Hunde haben kein Wortverständnis – oder haben Sie schon mal einen Hund reden gehört? Für mich ist das vollkommen klar, aber immer wieder treffe ich Menschen, denen das gar nicht bewusst ist. Hunde verständigen sich über den Körpersprachenkanal mit uns, der rund um die Uhr auf Empfang geschaltet ist. Im Gegensatz zu uns haben sie uns 24 h/Tag im Auge und bekommen schon die kleinsten Veränderungen unserer Körpersprache bzw. Mimik mit. Sind die Pupillen des Menschen erweitert oder verkleinert, hat er oder sie die Stirn gekrauselt, zeigt er oder sie ein Angstgesicht, zieht er oder sie sich die Strupppi-Ausgehwanderschuhe an, macht sie die Schranktüre mit dem Hundefutter auf, tanzt sie oder er freudig durch's Leben, hängen seine oder ihre Arme runter und läuft ihr oder ihm Wasser aus den Augen und atmen komisch usw. usw...dies und noch vieles mehr lesen unsere Hunde im Laufe des Tages in uns.

Ich persönlich empfinde das als ein Geschenk, wenn sich jemand so viel Mühe mit mir macht, nur um mich zu verstehen, obwohl er  meine Sprache gar nicht spricht. Und im Gegenzug dazu wäre es nicht absolut fair dem Hund gegenüber, wenn wir uns auch ein wenig auf seinen Kommunikationskanal einstellen könnten? Dass Sie mal versuchen, in Ihrem Hund so zu lesen, wie er in Ihnen liest?

Z. B. „Ooh, der Lumpi sitzt wieder auf dem Rand vom Sofa und schaut, ob da eine Katze kommt – sein ganzer Körper bebt schon. Da sollte er dann wohl besser mal vom Sofa herunter.  Oder: „Oh, ich lasse den Kleinen am Tisch erst gar nicht auf den Schoß, damit er nicht das ganze Abendmahl im Visier hat und er sich nicht genötigt fühlt, gleich wieder zu stibitzen". Dann fallen Ihnen nämlich auch die kleinen Dinge des Alltags auf, die zu diesen unerwünschten Verhaltensweisen,  Missverständnissen und Frust zwischen Ihnen beiden führen. Mir hat als Kind früher geholfen, einfach mal die Tiere nur zu beobachten und zu schauen, in welchen Situationen sie wie reagieren. Und schon damals konnte ich auch ohne schlaue Bücher erkennen, wann das Tier was nicht mochte, sich freute, Angst hatte oder stinke sauer war - allein nur durch Wahrnehmen und sich der Situation bewusst sein. Diese Fähigkeit steckt in jedem Menschen, er muss sich nur "erinnern, dass er das kann".

Laut Definition von Wikipedia bedeutet Achtsamkeit: Achtsamkeit (engl. mindfulness) kann als Form der Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit einem besonderen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand verstanden werden, als spezielle Persönlichkeitseigenschaft sowie als Methode zur Verminderung von Leiden (im weitesten Sinne).

 

 


Unsere Wanderung an der Ahr mit Hundherum Bonn


Im Mai war es wieder soweit: wir trafen uns zu unser jährlichen Wanderung an der Ahr. Die Gruppe bestand aus 15 Menschen inkl. Kindern und einem Baby - und selbstverständlich unseren Hunden, 8 an der Zahl.

 

Hierbei muss ich erwähnen, dass es Mitglieder meiner bestehenden und ehemaligen Gruppe waren und die Hunde, nach kurzem "Hallo, Du bist auch hier, toll"... , richtig Lust hatten, dass es nun endlich losging. Die Wanderung startete in Dernau.

 

Vom Treffpunkt aus wanderten wir zunächst durch die kleinen Straßen Dernaus und streiften eine Straußwirtschaft, die schon von außen wunderschön aussah.

 

Dort sah es nicht nur einladend aus, vor allem roch es gegen 12.00 Uhr schon so lecker, dass Mops Paul per Körpersprache vorschlug, man könne sich doch schon jetzt eine kleine Pause gönnen. Aber außer ihm wollten alle weiter und daher musste er sich wohl der Allgemeinheit anschließen.


Suchspielchen rund um den Dernauer Esel

Kurz danach erreichten wir den Dorfplatz von Dernau, an dem sich die in weißem Marmor angefertigte Esel-Skulptur befindet. Der Esel ist seit jeher das Dernauer Wappentier. Diese wunderschöne Skulptur sieht mit einem Hund doch auch recht nett aus oder?

 

Dort durften die Hunde ein paar kleine "Such"-Übungen rund um den Esel machen. Danach ging die Tour weiter durch die Weinberge. Für einen kleinen Mops, der ein paar Probleme mit der Atmung hat (welcher Mops hat das nicht), stellten sich die Steigungen als ganz schöne Herausforderung dar. Obwohl die Temperaturen für Hunde und Menschen sehr angenehm waren, mussten wir auf Mops Paul ein wenig Rücksicht nehmen.

 

Auch einen Sport-Kinderwagen durch die Weinberge zu schieben, ist nicht so einfach - aber vorne und hinten gesichert klappte es wunderbar. An der Mosesquelle machten wir unsere erste Rast - alle Hunde und Menschen erholten sich von den kleineren Herausforderungen des Rotweinwanderweges. Wir trafen auf  lauter fröhliche und hundeliebende Menschen, die aufgrund der Anzahl so vieler gut erzogener und entspannter Hunde ganz entzückt waren (das freut die Hundetrainerin natürlich ganz besonders). 

Wasserspaß in der Ahr

Von dort aus ging es wieder den Berg herunter und wir erreichten die kleine Stadt Rech. Da ein Junge eine klitzekleine Brandblase hatte, wurde diese versorgt und danach konnte die Wanderung weiter gehen. Natürlich darf auf den Wanderungen mit Hunden und Menschen ein kleines Erste Hilfe-Set und ausreichend Wasser für die Hunde im Rucksack nicht fehlen. In Rech sprangen die Hunde in die reißenden Fluten der Ahr ;-)- kein Hund, ob groß oder klein, wollte sich diesem Genuss entziehen.

 

Zeit für eine Erfrischung für HUnd & mensch

Danach kehrten wir in einem wunderschönen Biergarten mit alten, schattenspendenden Bäumen ein. Sowohl Hund als auch Mensch erfrischten sich mit kleinen Köstlichkeiten. Auch hier wieder muss ich sagen, alle Hunde zeigten sich von ihrer besten Seite. Der Picard hielt ein wachsames Auge auf den Kellner und alle anderen Menschen, die nicht zur Gruppe gehörten - er blieb dabei aber ruhig und entspannt. Ich bin immer wieder verblüfft, wie harmonisch und rücksichtsvoll Hunde unterschiedlicher Altersgruppen und Rassen, mit verschiedenen genetischen Aufgaben, miteinander umgehen - da geht mir das Herz auf.

Ein Bad in der Ahr - Das Paradis für den Labrador

Hundeschule Gruppenunterricht
Ein kühles Bad war genau das Richtige besonders für einen Labrador.

Das Anti-Jagd-Training zeigt Erfolge

Der kleinen Emmi, einer Labrador-Bretonen-Mix-Hündin, schoss entlang der Weinberge der Duft von Mäusen in ihre feine Nase. Sie schaute mich kurz an, als ob sie fragen wollte: "Darf ich bitte mal ganz kurz in den Weinbergen nach Mäuschen schauen - biiiiitttttte.......",   jedoch mein Körpersprachensignal für "raus da" , welches sie im Antijagdtraining gelernt hatte, erstickte den kleinsten Ansatz von Jagen im Keim. Sich für mich und gegen den Jagdausflug zu entscheiden wurde natürlich von mir belohnt!

 

Darüber hinaus ist es für unsere Wandergruppe selbstverständlich, dass ihre Hunde keine entgegenkommenden Wanderer belästigen oder anspringen. Mehr und besser geht es nun wirklich nicht.

Ein traumhafter Ausflug für alle Beteiligten, den wir gerne wiederholen.  

 

                                            


Der Begriff "Gehorsam"

Laut Auszug Wikipedia bedeutet der Begriff Gehorsam:

"Gehorsam ist prinzipiell das Befolgen von Geboten oder Verboten durch entsprechende Handlungen oder Unterlassungen. Das Wort leitet sich (ähnlich wie gehorchen) von Gehör, horchen, hinhören ab und kann von einer rein äußerlichen Handlung bis zu einer inneren Haltung reichen. Gehorsam bedeutet die Unterordnung unter den Willen einer Autorität, das Befolgen eines Befehls, die Erfüllung einer Forderung ode das Unterlassen von etwas Verbotenem".....

Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, muss ich zugeben, dass mich dieser Begriff schon in meiner Kindheit total genervt hat. Kennen Sie den Spruch „Solange du deine Beine unter unseren Tisch stellst, hast du das zu tun, was wir wollen“? Und ein Kind mit solch einer Erziehung ist Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin geworden. Gerade diese Worte haben bei mir als Kind schon extremes Unbehagen ausgelöst und sagten mir schon damals, dass ich nicht gezwungen werden wollte, etwas zu tun oder zu lassen. Unter Druck schon mal gar nicht, denn „Druck erzeugt Gegendruck“.

Ja, es gibt Situationen, da muss ein Hund unbedingt mit mir kooperieren wie z.B. dass ich mir sicher sein muss, dass er sofort kommt, wenn ich ihn rufe; dass er in meiner Nähe bleibt und auch gerne zu mir zurückkehrt, auch wenn es aus seiner Sicht völlig unverständlich ist. Wenn er beispielsweise zu anderen Hundekumpels hinlaufen möchte, die aber krank, erkennbar böswillig oder ängstlich sind, muss ich als Mensch für ihn eine Entscheidung treffen, die ihm unter Umständen nicht schmeckt=> du darfst nicht zu jedem Hund hinlaufen.

 

Es gibt auch Menschen, die unglaubliche Angst vor dem Raubtier Hund haben und die panisch reagieren. Auch dann muss ich für meinen Hundefreund eine Entscheidung treffen, die wiederum für ihn völlig unverständlich ist. Aus der Sicht eines Straßenhundes ist es völlig irrsinnig, ein gefundenes Fressen nicht mit dem Maul aufnehmen zu dürfen – ist doch lecker, Beute sichert mein Überleben. Aber auch hier muss ich wiederum zu seinem eigenen Schutz dieses Vorhaben unterbinden – das muss funktionieren! Ich habe schon die schmerzvolle und lebensbedrohliche Erfahrung gemacht, wenn der eigene Hund einen vergifteten Fuchsköder gefressen hat und sein Leben auf dem Spiel stand. Leider kann der Hund in vergiftete Köder nicht hineinschauen, so dass er die u. U. tödlichen Folgen des Giftes nicht vorausschauen kann oder auch nicht die innenliegenden Nägel oder Reißzwecken, die seine Gesundheit gefährden.

Aber muss ein Hund in einer strengen Gehorsamscompetition unter Beweis stellen, dass er gehorcht? Er klebt wie Uhu am Bein, er rückt keinen Zentimeter von mir ab, er muss an einer Stelle sitzen bleiben, wo vielleicht ein Stein unter seinem Popo liegt – darf aber überhaupt nicht aufstehen? Ja, wenn ich Apportierspiele mache, sollte er auch an einer bestimmten Stelle auf mich sitzend oder stehend warten, bis ich meinen Gegenstand versteckt habe und zu ihm wieder zurückkehre, um ihn dann zum Apport zu schicken. Bei einem gemeinsamen Spiel mit einem Hund besteht aber ein deutlicher Unterschied in der Motivation zum Sitzenbleiben oder Warten. Die Körpersprache des Hundes zeigt es ganz deutlich – bei „Gehorsam“ schaut er mich an, als wolle er sagen: „ist das dein Ernst – völlig unnötig“. Beim Apport schaut er mich an, als wolle er sagen: „Ja, ich bleibe total gerne lange hier sitzen, da ich weiß, dass gleich unser Spiel startet“. Letztendlich ist es beides Sitzenbleiben – aber mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Ich stelle eine Spielregel auf und der Hund sagt: wunderbar, ich mache mit. Aber auf einem Platz, in dem nur Gehorsam trainiert wird, ist es grotten langweilig – nicht nur für den Hund, sondern auch für mich als Mensch. Wenn ich schon nicht motiviert bin, was sich selbstverständlich in meiner Körperanspannung widerspiegelt, wie soll dann das Lebewesen Hund Lust bekommen, solch ständige Wiederholungen zu mögen?

Wenn ich mit Welpen bzw. Junghunden sitzen übe, dann schauen die mich an und ihre Augen sagen: Ja, bitte, ich bleibe gerne länger sitzen. Denn ich belohne längeres Sitzenbleiben. Dann macht es für mich und den Hund Sinn, länger an einer Stelle zu verweilen. Wenn er es dann verstanden hat, wandle ich es ab und zeige ihm, dass es auch in anderen Situationen toll sein kann, länger zu verweilen – entweder sitzend, stehend oder liegend. Das soll aber uns beiden Freude bereiten – nicht, weil der Hund unbedingt „gehorchen“ muss!

Ich mag keine Macht ausüben – mich über ein anderes Lebewesen stellen, damit ich mich wohlmöglich selber aufwerten kann? Nein, so läuft das nicht – so mag ich es nicht. Es gibt einen alten und verbreiteten Grundsatz der praktischen Ethik „Was du nicht willst, was man dir tu‘, das füg‘ auch keinem anderen zu“.  Genau so sehe ich das. Und damit sich eine artübergreifende Beziehung zu einem Lebewesen Hund so wunderbar entwickeln kann, sollte diese auf einer freiwilligen Basis beruhen. Ja, Grenzen für Hunde müssen sein – die brauchen wir Menschen auch. Ich kann auch nicht zu jedem hinlaufen, und ihn fragen, wie alt er ist, welchen Hormonstatus er momentan hat, ob er mit mir nicht kurz quatschen möchte. Ich trage als Mensch die Verantwortung für ein Lebewesen, dass auf einem Stand eines 4-6-jährigen Menschen bleiben wird. Der Hund kann nicht für sich Entscheidungen treffen, wenn er in einer Stadt lebt, in der Busse, Bahnen, Autos an ihm vorbeisausen, in der keine Zeit mehr für Innehalten vorhanden ist, in der kleine Kinder in eingezäunten Arealen im Sandkasten spielen etc.. Aber erreiche ich das alles nur durch Gehorsam?

Gehorsam ist immer der Gehorsam einer Person gegenüber dem Befehl einer anderen Person, eines Herrn. Subjekt der eine, Objekt der andere. -  Ich würde gerne Gehorsam durch andere Worte ersetzen:

 

Gegenseitiges Vertrauen bzw. sich verlassen können;

sich bei aufgestellten Regeln sicher und aufgehoben fühlen (denn Hunde leben nun mal hierarchisch);

Kooperation; Gutwilligkeit; Beherzigen; Zuhören; Lernfreude.

.


Schüler von Hundherum Bonn arbeitet jetzt als Demenz-Besuchshund

Im Mai 2014 haben Gabi vom Hagen und ihr Labradorrüde Frodo bei dem Hunde-Besuchsdienst für Menschen mit Demenz "4 Pfoten für Sie" ihre Prüfung zum Demenzbesuchshund abgelegt und bestanden. Hierzu haben alle Freunde von Frodo und natürlich Hundherum Bonn ihnen herzlich gratuliert.

Frodo ist von Welpenalter an ein Schüler von Hundherum Bonn und hat einen riesen Spaß daran, etwas für Menschen zu tun. Das liegt u. a. auch in der Genetik des Hundes "will to please".Trotzdem müssen natürlich all diese Fähigkeiten wie etwas Aufheben, Gegenstände in's Maul nehmen und zum Menschen bringen, sein Temperament zu zügeln trotz massiver Ablenkungen durch Außenreize, gerne mit dem Menschen etwas zu unternehmen, sich von fremden Menschen anfassen zu lassen, locker an der Leine zu laufen, aus jeder Situation sicher abrufbar zu sein, auf  Menschen, die sich aus der Sicht des Hundes körpersprachlich "komisch verhalten", gelassen zu reagieren, usw. usw. trainiert werden. Das alles geschieht nicht von heute auf morgen, zumal Hunde schlecht generalisieren können. Für das Mensch-Hund-Team bedeutet es, das im Unterricht Gelernte täglich mit dem Hund in unterschiedlichen Situationen und an unterschiedlichen Orten zu üben, damit es sich u. a.  beim Menschen automatisiert und er darüber gar nicht mehr nachdenken muss, wenn er mit seinem Hund unterwegs oder im "Job" ist. Hierzu zählen Ausdauer, vorausschauendes Handeln und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen für Mensch und Hund. Nur so erhält ein Hund die Chance, "es richtig zu lernen". Neben den Übungen muss natürlich der Hund seinen natürlichen Bedürfnissen entsprechend  "Hund" sein dürfen - er will und muss sich ja auch körperlich gut fühlen - ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

Frodo ist kein bisschen kamerascheu. Er war auch mit seinem Herrchen, Claus Parlow, schon mehrere Male in der WDR-Lokalzeit zu sehen und heute, 27. Juni 2014, steht nun auch ein großer Artikel im General-Anzeiger

" '4 Pfoten für Sie'. Hunde-Besuchsdienst will in Bonn Fuß fassen" von Ebba Hagenberg-Miliu"


All das zeigt mir, wieviel Freude Hunde den Menschen bereiten können und welche Möglichkeiten diesem Mensch-Hund-Team im ehrenamtlichen Dienst offen stehen. Ich bin sehr glücklich und es bestätigt mich in meiner Arbeit. Ich habe lediglich den Grundstein gelegt, und das dieser Erfolg dabei herauskommt ....ganz wunderbar!

Herzlichen Glückwunsch liebe Gabi, Claus und Frodo

wünscht Euch

die Gruppe der Hundeschule Hundherum Bonn!