Clickertraining ist eine einfach zu erlernende Ausbildungsmethode, seinem Hund zu sagen, welche seiner Verhaltensweisen erwünscht (richtig) sind – und damit gleichzeitig eine hoch effektive Ausbildungsmethode. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Verhaltensforschung und orientiert sich daran, wie Tiere lernen. In den USA als Ausbildungsmethode für Tiere alle Art schon seit Jahrzehnten etabliert. Auch in zoologischen Tiergärten hat man die Vorteile dieser Ausbildungsmethode entdeckt und setzt sie erfolgreich im täglichen Umgang mit Tieren ein. Clickertraining kann Bestandteil des Einzeltrainings sein - es ist ein kann aber kein muss!
Das Clicker-Training ist in vielen Situationen einsetzbar: Es eignet sich für die Grunderziehung (wie z. B. beim Signal Stehenbleiben oder neben dem Menschen locker an der Leine laufen, beim Antijagdtraining usw.) genauso wie für alltägliche nützliche Beschäftigungen (wie z.B. Socken des Menschen ausziehen, Haustürschlüssel suchen und anzeigen, verlorenen Handschuh finden und dem Menschen bringen etc.) und kleine Tricks, die dank des Einsatzes des Clickers für den Hund sehr leicht zu erlernen sind. Das Lernen von neuen Verhaltensweisen erfolgt wesentlich schneller und effektiver!
Und auch bei Problemverhalten kann damit recht erfolgreich trainiert werden. Unerwünschtes oder ungenügendes Verhalten des Hundes wird beim Clickertraining ignoriert, aber niemals bestraft! Der Hund wird im Gegensatz zu vielen anderen Trainingsansätzen nicht korrigiert, wenn er etwas "falsch bzw. nicht richtig" macht und auch nicht zu einem bestimmten Verhalten gezwungen. Durch das Clickertraining wird der Zugang zu verhaltensgestörten Tieren hergestellt und lockt scheue Tiere somit aus der Reserve. Auch beim Erlernen von Alternativverhalten kommt der Clicker hervorragend zum Einsatz . Man kann sich dem Hund verständlich machen, ohne Ängste zu wecken. Der Hund lernt zu lernen - und das oft viel schneller, als erwartet. Ich möchte auf den Clicker beim Erlernen komplett neuer Verhaltensweisen bei Hunden nicht mehr verzichten. Aber wie gesagt - es ist ein kann aber kein muss!
Oft habe ich den Einsatz des Clickers in der Verhaltenstherapie eingesetzt und auch dort sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ein Hund hatte unterwegs ständig nach Futter gesucht und dieses schneller gefressen, als einem lieb war - mal davon abgesehen, dass auch Giftköder für Hunde ausgelegt werden. Mit Hilfe des Clickers hat der Hund gelernt, das durch Zufall auf der Straße oder in den Gebüschen gefunde Fressen liegen zu lassen, sich hinzusetzen und mir somit anzuzeigen, "schau mal, ich habe Futter gefunden". Daraufhin erfolgte sofort der Click (=richtig gemacht) und eine richtig tolle Belohnung für diese einzigartige Leistung, die eigentlich aus Sicht des Hundes total verrückt ist (Futter finden und liegenlasssen - hey Frauchen geht's noch?). Ja, es geht und funktioniert. Sie sehen, auch solche lebenserhaltenden Maßnahmen sind möglich zu lernen. Natürlich ist das nicht von heute auf morgen geschehen - da ist auch der Clicker kein Zaubermittel - man muss natürlich dranbleiben und üben. Aber der Grundstein für diese Maßnahme wurde mit dem Clicker gelegt und die Wiederholungen und Trainingsmaßnahmen haben sich gelohnt. Der Hund lebt und hat sich nicht vergiftet - für mich ein voller Erfolg.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde dieses Geräusch des Clickers als besonders angenehm empfinden, nachdem die Verknüpfung "Click+Belohnung" (also: ein Geräusch mit etwas Angenehmen verknüpfen) etabliert wurde. Der Vorteil eines Clickers ist der, dass er „emotionslos“ ist. Das Geräusch bleibt immer gleich, es ist unabhängig von den Emotionen und Stimmungen des Halters. Somit werden z.B. in Stresssituationen keine falschen Signale an den Hund übertragen.
Kein Hund ist „zu alt“ oder „zu jung“ dafür, keine Rasse „zu stur“ (ganz im Gegenteil: besonders die als „unerziehbar“ und „besonders eigenständig“ geltenden Hunderassen laufen beim Clickertraining zu Höchstformen auf, weil sie das Problemlösen lieben), kaum ein Einsatzbereich „ungeeignet“. Probieren Sie es einfach aus – gut möglich, dass Sie Fähigkeiten an Ihrem Hund entdecken, die Sie nicht für möglich gehalten haben! Die Hunde werden zu aktiven, mitdenkenden Trainingspartnern. "Wer noch nie mit seinem Hund geclickert hat, der hat nie sein wirkliches Potenzial kennen gelernt" (Zitat: Birgit Laser, Vorwort aus ihrem Buch: Clickertrainig)
Der Clicker (Markersignal; Brückensignal) markiert also ein positives Verhalten, dem eine Belohnung folgt. Hierbei ist zu erwähnen, dass unter "Belohnung" unterschiedliche Belohnungsarten zum Einsatz kommen können. Somit ist das Clickertraining ein extrem nützliches Instrument im Hundetraining u. -erziehung bzw. Verhaltensveränderung. Das Training mit dem Clicker ermöglicht eine eindeutig klare Kommunikation. Der Mensch darf auf viele seiner Worte im Umgang mit dem Hund verzichten, was sein Vierbeiner ihm vom Herzen dankt. Der Hund kann sich besser konzentrieren und im positiven Sinne ein wenig "süchtig" werden, da es stark motivierend wirkt - er will lernen und bereitwillig kooperieren. Der Zweibeiner lernt dabei ganz nebenbei seinen Focus im Hundetrainingsalltag auf das "richtige" Verhalten zu lenken und beschehrt sich selber und dem Hund schnellere Trainingserfolge.
Hierzu mal ein Beispiel aus dem Hundetrainingsalltag: Eine kleine Terriermix-Hündin aus dem Tierschutz, anfangs sehr ängstlich, wuchs durch das Clickertraining über sich hinaus. Durch das erfolgreiche Miteinander wurde sie nicht nur selbstsicherer, sie hat in kürzester Zeit Verhaltensweisen gelernt, die man von ihr so nie erwartet hätte. Aus einer Straßenhündin wurde eine kleine stolze Dame, die sich zu einem kleinen Überflieger entwickelte - Dank des Einsatzes des Clickertrainings.
Noch ein wichtiger Hinweis: Man wird den Clicker nicht lebenslang einsetzen müssen! Zum Erlernen neuer Fähigkeiten ist er allerdings ein wertvolles und sehr hilfreiches Werkzeug.
Die Hundeschule Hundherum Bonn macht Sie gerne mit dem Clickertraining und den Einsatzmöglichkeiten eines Clickers vertraut.
Bei Interesse nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.
Hundherum Bonn - Dorothea Bungart | info@hundherum-bonn.de | Tel. 0228 - 207 95 33
"Niemand von uns Menschen hat das recht,
zu einem Mitmenschen oder einem Tier zu sagen:
Entweder du machst was ich sage,
oder ich werde dir wehtun..."
Monty Roberts