Karnevalszug mit Hund - ein no go!

Ein Appell an die Vernunft

Liebe Rheinländer, liebe Närrinen und Narren,

 

es kann doch nicht Eurer Ernst sein, einen Hund mit zum Karnevalszug zu nehmen? Leider Gottes habe ich genau das gestern bei einem Zug im Bonner Süden beobachten müssen. Eine junge Dame mit einem kleinen Malteser an der Leine stand direkt am Zug und die Wagen mit ihrer lauten Musik fuhren vorbei. Die am Straßenrand stehenden und "Kamelle" brüllenden Menschen zeigten sich hoch erfreut, als die Wagen Massen an Wurfmaterial wie Bonbons, Gummibärchen, Taschentücher, Nudeln, Bälle etc.. warfen und die Musikkapellen heizten die ausgelassene Karnevalsstimmung an. Eine ärmliche kleine Kreatur stand am Straßenrand, Panik in seinen Augen, zitterte ohne Ende und wäre am liebsten weit weit weggelaufen, hätte er nur gekonnt. Ich mische mich ungefragt nicht in Mensch-Hund-Beziehungen ein - aber hier musste ich einschreiten. Ich bat die junge Dame, mit ihrem Hund den Platz zu verlassen und ihn in eine ruhigere Umgebung zu bringen. Gott sei Dank war sie einsichtig und hat im Sinne des Hundes entschieden - Dankeschön an die unbekannte junge Frau, der das sicherlich gar nicht bewusst war.

 

Das Gehör des Hundes ist so empfindlich, d. h., er nimmt Geräusche wesentlich lauter wahr als der Mensch. All die auf Hunde zuströmenden Sinnesreize während eines Karnevalzuges überfordern sie - die vielen Beine, das unkontrollierte Verhalten der Menschen, das auf die Straße geschleuderte Wurfmaterial, die verletzenden Glassplitter -  das ist doch nun wirklich der schlechteste Aufenthaltsort für einen Hund (sowohl für große als auch für die kleinen) - es verursacht nur Angst und Stress! Und darüber hinaus können plötzliche und laute Knallgeräusche das Gehör unserer Vierbeiners auch schädigen. Die Hunde können Frequenzbereiche bzw. Tonhöhen hören, die das menschliche Gehör gar nicht mehr wahrnehmen kann. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zum Menschen liegt darin, dass Hunde ihre Ohrmuscheln bewegen und somit sämtliche Geräuschquellen präziser und besser orten können.

 

Ich appelliere an Ihr Einfühlungsvermögen und wünsche mir keine weiteren Hunde am Straßenrand eines Karnevalszuges zu sehen. 

 

In diesem Sinne wünsche ich allen Bonner Jecken  "LOSS MER FIERE un STUDIERE"...